Wie sollen nachfolgende Generationen über geologische Tiefenlager informiert werden? Wie wird die regionale Partizipation im Standortauswahlverfahrens aus wissenschaftlicher Perspektive beurteilt? Welches Mass an Sicherheit für Mensch und Umwelt ist aus ethischer Sicht bei der Errichtung geologischer Tiefenlager für radioaktive Abfälle zu erfüllen? Diese und weitere Fragen wurden im vergangenen Jahr im Forschungsprogramm Radioaktive Abfälle bearbeitet.Das Forschungsprogramm wird im Auftrag der Agneb durchgeführt – der Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung. Im Auftrag des Bundesrats begleitet die Agneb die Forschung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle.

Nach der ersten erfolgreichen Durchführung im vergangenen Jahr hat sich die Agneb am 7. September 2018 zur zweiten Forschungsklausur betreffend die verschiedenen Forschungsarbeiten zur Entsorgung radioaktiver Abfälle getroffen. Zusätzlich zu den Agneb-Mitgliedern (Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Gesundheit BAG, BFE, Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, Paul Scherrer Institut PSI, Bundesamt für Landestopografie swisstopo) war die Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) zur Forschungsklausur eingeladen.

Die Zuständigen des BFE und des BAG präsentierten den aktuellen Stand der einzelnen Forschungsprojekte im Forschungsprogramm Radioaktive Abfälle. Die Projekte «Schutzziele als ethische Fragen» und «Partizipative Entsorgungspolitik» wurden dieses Jahr abgeschlossen.

Die laufenden Forschungsprojekte «Pilotlager», «Schutz der Umwelt», «Verschluss in Krisenzeiten» und «Lagerauslegung 2», die als Teil der regulatorischen Sicherheitsforschung des ENSI durchgeführt werden, standen im Zentrum der Präsentation der Vertretung des ENSI.

Am 12. März 2018 startete die Erweiterung des Felslabors Mont Terri bei St-Ursanne. In knapp zwei Jahren werden der Forschungsstätte zusätzliche 600 Meter Stollen und Nischen für Experimente zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht zahlreiche weitere Experimente, die wesentlich dazu beitragen, sichere und technisch machbare geologische Tiefenlager in der Schweiz zu realisieren.

Simone Brander, Leiterin Forschungsprogramm Radioaktive Abfälle, BFE

Bild: Erweiterung des Felslabors Mont Terri, August 2018. Sichtbar ist die Front des neuen Stollens im Opalinuston,
Copyright: swisstopo

 

1 Antwort
  1. paul
    paul sagte:

    Warum diese sture Haltung mit Tiefenlager ? Warum nicht auf Bodenebene oder gar ein Abkommen mit Tschernobil ?
    In der Tiefe ist nur der Glaube an Sicherheit gewährleistet..

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .