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Mit einer Diskussionsrunde zum Thema «Versorgungssicherheit – wie weiter?» sind die Powertage 2022 gestartet. Die dreitägige Messe vom 17. bis 19. Mai 2022 gilt als bedeutender Treffpunkt für die Akteure in der Strom- und Energiewirtschaft. Auch das Bundesamt für Energie (BFE) ist mit einem Stand vor Ort und beantwortet Fragen der Besucherinnen und Besucher. Weiterlesen

Besuchen Sie das Bundesamt für Energie (BFE) an den Powertagen vom 17.-19. Mai 2022 in der Messe Zürich. Wir laden Sie ein, an unserem Stand (Halle 5, Stand C22) über die Herausforderungen im Schweizer Strommarkt und über die Energieerfolgsformel Formula 2050 zu diskutieren. Weiterlesen

Die Energiestrategie 2050 hat bereits erste Schritte zur Digitalisierung des Energiesektors eingeleitet. Mit der nationalen Einführung intelligenter Messsysteme (Smart Meters) bis 2027 sind die Weichen für Big Data bei den Schweizer Energieversorgungsunternehmen (EVU) gestellt. So können die wichtigen Daten zu Produktion, Verbrauch und Speicherung dezentral und feingranular, effizient und in grossem Umfang erhoben werden. Doch noch sind sie im Silo der Netzsparte bei den EVU gefangen. Wie können diese Daten für die Transformation des Energiesystems und als Rohstoff der Digitalisierung noch besser genutzt werden? Eine neue Studie geht dieser Frage nach.

Datahub – Kern einer Dateninfrastruktur des Schweizer Energiesektors

Die Schweizer Energiewirtschaft, die Industrie und Wissenschaft sind sich der Bedeutung der Digitalisierung, dem Wert von Daten und den Nutzen eines modernen Datahubs bewusst. Als Teil der Revision des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) wurden folglich Artikel integriert, welche die Digitalisierung im Strombereich weiter voran treiben und die Schaffung eines nationalen Datahubs veranlassen. Die überwiegende Mehrheit der Stellungnahmen zur Vernehmlassung stand dieser Idee positiv gegenüber. Auf dieser Grundlage erteilte der Bundesrat den Auftrag zur Ausgestaltung einer effizienten, modernen und subsidiären Lösung für die Schweiz.

Die vorliegende Studie wurde in Erfüllung dieses Auftrags verfasst und zeigt eine innovative Lösung für den digitalen Datenaustausch und -zugang im Energiesektor im Detail auf – nicht nur für den Strom-, sondern auch für den Gasmarkt. Bei der Ausarbeitung wurden viele Interessengruppen über die Dialogplattform Digitalisierung des BFE einbezogen. Die Lösung umfasst die folgenden zentralen Punkte:

  • Heikle Messdaten bleiben dezentral bei EVU oder Messdienstleister entsprechend Forderungen aus der Vernehmlassung. Eine leistungsfähige Infrastruktur aber macht sie zentral verfügbar.
  • Wechselprozesse (Lieferant, Umzug, etc.) im Strom-, Gas- und Messmarkt werden effizient und zentral sichergestellt.
  • Datenqualität und Datenzugang werden für alle Akteure vereinfacht, besonders für

Konsumenten, Lieferanten, Dienstleister, Direktvermarkter von Erneuerbaren, Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV), die Wissenschaft und nicht zuletzt Kantone und den Bund.

  • Datenprozesse werden beschleunigt und insgesamt effizienter.
  • Der Konsument steht im Mittelpunkt und kann weitgehend selbst entscheiden, wer seine Daten bekommt; ein einfacher Click könnte genügen.
  • Datenschutz und Cyber Security werden professionell sichergestellt.
  • Der Datahub muss neutral sein, denn über Daten und Zugang kann der Markt bestimmt werden.

Was sind die Nutzen eines solchen Hubs?

Bei weitem nicht nur überfällige Standardfälle wie Wechsel- oder Umzugsprozesse werden effizient automatisiert. Viel wichtiger noch, ein Datahub verbessert die Datenlage für wichtige Prognosen und die Versorgungssicherheit. Gleich lange Spiesse beim Datenzugang und dessen Vereinfachung erhöhen die Transparenz im Energiemarkt und unterstützen digitale Innovation, neue Geschäftsmodelle, die Integration der Erneuerbaren sowie die notwendige Flexibilisierung des Systems. Eine Verknüpfung mit dem Gebäude- und Wohnungsregister ermöglicht die Nutzung der Daten für die Verbesserung der Energieeffizienz und die Dekarbonisierung im Gebäudesektor.

Die in der Studie skizzierte Lösung orientiert sich an internationalen Best-Practices – nicht nur aus dem Energiesektor. In jedem Szenario ist das Kosten-Nutzen Verhältnis positiv. Im Besten Fall können 70 Millionen Franken pro Jahr an Nutzen generiert werden – ohne Innovationseffekte zu berücksichtigen.

Die nächsten Schritte im Prozess zur digitalen Zukunft

Die Studie diente als eine Grundlage zur Ausgestaltung der Regulierung von Energiedaten. Die Schlussfolgerungen daraus finden sich nun in der Botschaft zum Mantelerlass über eine sichere und effiziente Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Der Ansatz geht einerseits längst bekannte Probleme an, die schon lange im Datenaustausch des Strommarkts existieren. Andererseits macht er die Schweizer Stromdatenlandschaft fit für das digitale Zeitalter. Die Vorlage wird im Herbst im Parlament diskutiert werden. Bis zu einer allfälligen Realisierung vergeht freilich noch etwas Zeit. Die Studie bildet auch eine Grundlage für ein allfälliges revidiertes Gasversorgungsgesetz (GasVG).

 

Datahub – digitale Datendrehscheibe als Baustein für Datenräume der Energie

Vor zwanzig Jahren bildete der Daten- und Informationsaustausch insbesondere für den Energiemarkt und die Lieferantenwechselprozesse eine Herausforderung. Schliesslich entstand genügend Handlungsdruck in den Strommärkten zur Entwicklung erster Datahubs in besonders innovativen Ländern. Heute betreibt fast jedes europäische Land einen Datahub. Die Datahubs von damals werden heute mittlerweile mit Cloud-Technologie betrieben. Und sie können heute mehr als effiziente Lieferantenwechselprozesse oder die Marktkommunikation sicher zu stellen. Derweil wird europaweit an Datenräumen im Energiesektor gearbeitet, d.h. die Interoperabilität der Daten soll sichergestellt werden. Dazu wird eine Vernetzung der etablierten Datahubs ins Auge gefasst. So soll digitale – also datenbasierte – Innovation für Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung grenzüberschreitend unterstützt werden. Eine wichtige Massnahme des europäischen Green Deals.

 

Dr. Matthias Galus, Leiter Digital Innovation Office, BFE

 

Digitalisierung und Dekarbonisierung: die Megatrends treiben die Energiebranche an und fordern auch die Energieversorgungsunternehmen (EVU): Sie stehen vor der grossen Aufgabe, ihre Verteilnetze auf bevorstehende Herausforderungen mithilfe der Digitalisierung vorzubereiten und ihre Netze zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Um die EVU dabei zu unterstützen haben Amstein + Walthert und Schnyder Ingenieure einen webbasierten Leitfaden entwickelt. Die erarbeiteten Empfehlungen in Form von Massnahmen mit detaillierten Anleitungen und diversen Arbeitsblättern begleiten Verteilnetzbetreiber auf dem Weg zum «Smart Grid». Weiterlesen

Ende 2018 befasste sich das Bundesamt für Energie (BFE) in einem Dialogpapier mit der Digitalisierung im Energiesektor. Dieses identifizierte Cyber-Security als ein fundamentales Zukunftsthema für die nachhaltige Weiterentwicklung der Digitalisierung im Energiesektor.

Das Digital Innovation Office (DO) des BFE arbeitet an Grundlagen im Bereich Cyber, aus denen allfällige Massnahmen für eine zukünftig digitale und weiterhin sichere Stromversorgung abgeleitet werden können. Dazu gehört auch die Cyber-Security-Studie, deren Ergebnisse nun vorliegen.

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