OLD Caption: Der Korridor im UG des Spitalzentrums Biel: Grafik: SLG
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Wie das Spitalzentrum Biel bei der Beleuchtung über 80% Energie spart


Die Notbeleuchtung beim Operationstrakt im UG des Spitalzentrums Biel war 2017 am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Nur die Notbeleuchtung ersetzen, die direkt in den Leuchten für die Grundbeleuchtung integriert war, war nicht möglich. Darum wurde das ganze Beleuchtungssystem erneuert – mit LED-Leuchten und einer intelligenten Steuerung. Nun wandert das Licht sozusagen mit, wenn jemand durch den Korridor geht. Das Spital kann so 82% Energie sparen. Das ist aber nicht der einzige Vorteil. Energeiaplus hat sich das neue Beleuchtungssystem zeigen lassen.

Tageslicht gibt es in diesem Korridor im UG des Spitalzentrums Biel nicht. Vom Gang aus, in dem auch Patientenbetten bereitgestellt werden, führen die Türen zu den Untersuchungs- und Operationsräumen. Es handelt sich um eine sensible Hauptnutzung in einem Spital. Deshalb brannte dort die Beleuchtung mit insgesamt 55 Leuchten rund um die Uhr auf Volllast.

Die Notbeleuchtung war zudem direkt in die Leuchten integriert. Damit sie im Ernstfall auch funktionierte, musste sie regelmässig getestet werden. Bei der Umstellung auf Notbeleuchtung (sie funktionierte mit Batteriebetrieb) nutzten sich Vorschaltgerät und Leuchtmittel ab und mussten häufig ersetzt werden.

Einmal pro Monat habe er sicher ein Leuchtmittel und ein Vorschaltgerät ersetzen müssen. Das habe jedes Mal einen Zeitaufwand von zwei Stunden bedeutet, sagt Christoph Eberhard. Er ist Betriebselektriker im Spitalzentrum Biel und zuständig für Technik und Bau. Seit die neue Beleuchtung installiert ist, habe er keine Minute mehr für solche Unterhaltsarbeiten investiert. Erstaunlich, wenn man weiss, dass das Licht an einem durchschnittlichen Tag rund 350-mal ein- und ausgeschaltet wird. Das entspricht über 120’000 Schaltungen.

Und so funktioniert die intelligente Beleuchtung im Spitalzentrum Biel:

Die 22 LED-Panels sind in 10 Gruppen à 2 bis 4 Leuchten unterteilt. Jede Gruppe wird mit einem Präsenzmelder einzeln gesteuert. Betritt jemand den Gang, schalten die Leuchtkörper in dieser Zone ein und wandern dann mit der Person mit. Nach 10 Sekunden ohne Präsenz schaltet jede Gruppe wieder auf Orientierungslicht (10% der installierten Leistung) um – nach dem Prinzip «fade in und fade out», um ein hartes Ein- und Ausschalten zu vermeiden.

Der Korridor im UG des Spitalzentrums Biel: Grafik: SLG

Sollte der Bewegungsmelder ausfallen, schalten die Leuchten automatisch auf Voll-Beleuchtung. So ist sichergestellt, dass der Korridor in diesem sensiblen Bereich des Spitals immer beleuchtet ist.

Nicht nur punkto Unterhalt, sondern auch beim Energieverbrauch zahlt sich das neue Beleuchtungssystem aus. Messungen haben gezeigt, dass mit den 22 LED-Panels, die nun den Gang beleuchten, auch Strom gespart werden kann. Die alte Beleuchtung verbrauchte 7034 kWh pro Jahr, die neue noch 1237 kWh. Das entspricht einer Einsparung von 82%. «Dass wir soviel Energie sparen würden, wussten wir nicht, als wir uns für dieses System entschieden haben», sagt Betriebselektriker Christoph Eberhard. Er hat das Projekt mit der neuen Beleuchtung initiiert und umgesetzt. Im Video-Interview mit energeiaplus erklärt Christoph Eberhard, wie das Personal auf das neue Beleuchtungssystem reagiert hat, wo man das neue Konzept im Spital danach auch noch eingesetzt hat und welche Anpassungen dabei nötig waren.

 

Intelligente Beleuchtungslösungen sind vielerorts schon in Betrieb. In Treppenhäusern oder Tiefgaragen. Indem das Licht genau dort automatisch einschaltet, wo es benötigt wird, kann in einer Tiefgarage in einer Zürcher Wohnanlage 92% Energie gespart werden im Vergleich zur früheren konventionellen Beleuchtung.

In Bulle im Kanton Freiburg wird mit der Voie Verte (Netz von Fuss- und Radwegen) auch ein Verkehrsweg so beleuchtet. Radarsensoren regeln dort das Licht.

Mehr Beispiele finden Sie hier: energylight-Projekte – energylight

Informationen zu den Fördermöglichkeiten für energieeffiziente Beleuchtungen gibt es hier: Lightbank

Text und Video: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie