Bundesverwaltung will Vorbild sein bei der Reduktion der Umweltbelastung
Homeoffice statt Büro, virtuelle Sitzung statt Dienstreise: Die Bundesverwaltung belastete 2020 die Umwelt deutlich weniger stark als in den Jahren zuvor. Das zeigt der RUMBA-Umweltbericht 2021 über das Berichtsjahr 2020 , den der Bundesrat am 13. Oktober 2021 zur Kenntnis genommen hat. Aufgrund der Covid-Pandemie war 2020 allerdings ein aussergewöhnliches Jahr und nicht repräsentativ für die Umweltbelastung der Bundesverwaltung.
Besonders mit Beginn der ausserordentlichen Lage am 16. März 2020 wurden Dienstreisen, insbesondere Flugreisen, massiv eingeschränkt, was sich stark auf die Umweltbelastung der Bundesverwaltung auswirkte. Zudem standen im Jahresverlauf viele Büroräumlichkeiten der Bundesverwaltung grösstenteils leer. Die Treibhausgas-Emissionen sanken 2020 auf 18’604 Tonnen (2019: 37’242 Tonnen). In den kommenden Jahren ist wieder mit einem Anstieg zu rechnen, jedoch wird das Niveau nicht mehr das von vor der Covid-Pandemie erreichen.
RUMBA – das Ressourcen- und Umweltmanagement der Bundesverwaltung – gibt es seit 1999. Das Hauptziel von RUMBA ist die kontinuierliche Verminderung von betrieblichen und produktbezogenen Umweltbelastungen. RUMBA umfasst auf organisatorischer Ebene alle Departemente sowie die Bundeskanzlei (seit 2020 ohne VBS) und deckt auf operativer Ebene die Bereiche Strom, Wärme, Wasser, Abfall, Papier und Dienstreisen (Flug-, Bahn- und Autoreisen) ab.
In diesen Bereichen werden Massnahmen festgelegt, um die Umweltbelastung direkt zu reduzieren, oder auf indirektem Wege Effizienzsteigerungen zu erzielen. Zudem werden die bei RUMBA teilnehmenden Verwaltungseinheiten sowie deren Mitarbeitenden durch verschiedene Sensibilisierungskampagnen auf RUMBA aufmerksam gemacht.
Grösste Umweltbelastung 2020: Papier
Im Jahr 2020 verursachte der Bereich Papier (36 Prozent) die grösste Umweltbelastung vor Wärme (19 Prozent) und Flugreisen (16 Prozent). Der Anteil des Papiers ist 2020 besonders gross, weil die Flugreisen infolge der Covid-19-Pandemie stark reduziert wurden und die externen Druckaufträge neu vollumfänglich erfasst werden. Die restliche Umweltbelastung verteilt sich auf Autofahrten (12 Prozent), Strom (11 Prozent), Wasser (3 Prozent) Bahnfahrten (2 Prozent) und Abfall (0,9 Prozent).
Gemessen wird die Umweltbelastung mit sogenannten Umweltbelastungspunkten pro Vollzeitstelle (UBP/FTE). Dieser Wert halbierte sich 2020 (1,3 Millionen UBP/FTE) fast im Vergleich zu 2019 (2,4 Millionen UBP/FTE). Dieser Rückgang ist ausserordentlich und analog zu den Treibhausgasemissionen auf die ausserordentliche Corona-Situation zurückzuführen.
Mit der Energiestrategie 2050 will der Bundesrat die Energieversorgung sichern sowie wirtschaftliche und technologische Entwicklungen vorantreiben, um die Energiesicherheit der Schweiz zu gewährleisten und gleichzeitig in eine nachhaltige Energiezukunft zu schreiten. Eine der Massnahmen in der Energiestrategie ist die Vorbildfunktion des Bundes, die im Klimapaket Bundesverwaltung verankert ist.
Ziele bis 2030
Der Bund hat sich im Klimapaket Bundesverwaltung verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen von 2006 bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Das VBS zielt auf eine Reduktion von mindestens 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2001. Die restlichen Treibhausgas-Emissionen sollen vollumfänglich kompensiert und damit Klimaneutralität erreicht werden.
Stossrichtungen zur Erreichung des Reduktionsziels sind für die Flugreisen, für die Fahrzeugflotte, sowie auch für die Gebäude definiert. Die Arbeiten rund um RUMBA werden durch die Fachstelle RUMBA koordiniert, die jährlich Bericht erstattet, um so auch Transparenz zu den klimabezogenen Massnahmen zu schaffen und aufzuzeigen, dass sich die Bundesverwaltung vorbildlich verhält.
Lorena Kuratle, Hochschulpraktikantin Energie und Klima Bund / RUMBA
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!