Das alte Sofa entsorgen, den neuen Tisch im Möbelgeschäft abholen oder Waren ausliefern: Seit Ende Mai kann man in Bern, Basel und Lausanne Fahrzeuge mit E-Antrieb ausleihen für solche Transport-Fahrten. SMARGO – Shared Micro Cargo heisst das Shared-Mobility Angebot. Energeiaplus hat nachgefragt, wie es genutzt wird.

Die SMARGO-Flotte besteht aus drei Fahrzeug-Typen: Einer Transport-Rikscha (in Lausanne nicht verfügbar), einem Elektro-Cargoscooter und einem elektrischen Kleinlieferwagen. Über eine App oder über die Webseite www.carvelo2go.ch können sie stundenweise ausgeliehen werden.

Am häufigsten wird der elektrische Lieferwagen genutzt, sagt Jonas Schmid, Projektleiter der Mobilitätsakademie des TCS. Die Rikscha wird derzeit noch am seltensten ausgeliehen. Im Schnitt werden die Fahrzeuge für rund drei bis vier Stunden gebucht – und das in allen Städten mehrere Tage pro Woche. Für jedes Fahrzeug bezahlt man eine Grundgebühr von fünf Franken. Hinzu kommt ein Stundentarif von drei Franken (Rikscha und Electro-Scooter) respektive 3.50 Franken für den elektrischen Lieferwagen.

In Lausanne macht ein «Unverpackt»-Bioladen seine wöchentlichen Lebensmitteltransporte mit dem elektrischen Lieferwagen. In Bern leiht ein Eierlieferant seit Anfang Juli den Electro-Scooter mehrmals pro Woche aus, um damit seine Kunden zu beliefern.

Nicht nur Gewerbetreibende, sondern auch Privatpersonen sind mit den SMARGO-Fahrzeugen unterwegs, weil sie ein Instrument transportieren müssen, das neue Möbelstück vom Laden nach Hause bringen wollen, oder sie fahren damit zur Entsorgungsstelle. Das zeigen die ersten Rückmeldungen, die die Mobilitätsakademie seit dem Projektstart Ende Mai erhalten hat.

Die grössten Herausforderungen sei zurzeit das Lademanagement (Akku vollständig geladen) und die Sicherstellung eines einwandfreien Zustands der Fahrzeuge, sagt Schmid. Und was wird besonders geschätzt? «Der Preis fürs Ausleihen, die Grösse der Fahrzeuge und dass man CO2-frei etwas transportieren kann.»

 

SMARGO ist ein Pilotprojekt und ist auf ein Jahr befristet bis Mai 2022.

Lanciert wurde das Projekt, um eine Lösung für den Güterverkehr in urbanen Gebieten zu bieten, der wegen Online-Handel und neuen Delivery-Geschäftsmodellen in den Städten markant ansteigt.

Das Pilotprojekt wird vom Bundesamt für Energie über das Programm von EnergieSchweiz im Rahmen der Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität (KOMO) unterstützt. Weitere nationale Partner des Projekts sind der TCS, die Fahrzeuganbieter Robert Aebi AG, Kyburz Switzerland AG, Rikschataxi Schweiz AG und der Verband Swiss eMobility.

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

 

 

 

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