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Sachplan geologische Tiefenlager: Es geht weiter!


Nach fast drei Monaten reduzierter Aktivität fährt das ganze Land und auch die Standortsuche für das Schweizer Tiefenlager wieder hoch. Unter Beachtung der BAG-Vorgaben sind Präsenz-Sitzungen wieder möglich. Die Beteiligten aus Deutschland können bald wieder in die Schweiz einreisen und für besonders gefährdete Personen gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich per Videokonferenz zuzuschalten. Erste Sitzungen haben bereits wieder stattgefunden.

Sitzungen der regionalen Partizipation beispielsweise. Am Mittwoch, 10. Juni fand die Kickoff-Sitzung der überregionalen Zusammenarbeit statt. Ihr Ziel ist, eine gemeinsame Erklärung bezüglich des Standorts einer Anlage zur Verpackung von Brennelementen zu erarbeiten. Sie dauert voraussichtlich bis Ende Jahr und bringt Vertretungen der Regionalkonferenzen, Kantone und Deutschland an einen Tisch. Moderiert wird dieser Prozess von Professor Michael Ambühl vom ETH-Lehrstuhl für Verhandlungsführung und Konfliktmanagement. Die erste Sitzung diente der Erläuterung der Vorgehensweise gemäss Konzept und dem Beginn der Erarbeitung von möglichen Kriterien zur Bewertung von Standortoptionen.

Gibt es etwas, was anders ist als noch vor der Pandemie-Zeit? Dazu äussert sich Stefan Jordi, Leiter der Regionalen Partizipation in der Sektion Entsorgung radioaktive Abfälle des BFE: «Partizipation funktioniert auch Online. Aber: Der direkte Austausch, spontane Reaktionen, der Augenkontakt oder Gesten sind Aspekte, die in Online-Sitzungen zu kurz kommen. Gespräche vor und nach den Sitzungen oder ein kurzes «Hallo, wie geht’s?» sind an Präsenz-Sitzungen einfacher möglich.» In den letzten Monaten zeigten sich aber die Stärken der digitalen Kommunikationsmittel. «Ein Beispiel: Kurze, fachliche Inputs durch einzelne Expert/innen rechtfertigen manchmal keine stundenlange Anreise quer durch die Schweiz.» In Zukunft könnten solche Inputs per Videoschaltung gemacht werden.

Die Lockdown-Zeit brachte auch Verzögerungen mit sich, da Sitzungen abgesagt werden mussten. So konnten beispielsweise die provisorischen Stellungnahmen der Regionalkonferenzen zu den OFI-Vorschlägen der Nagra noch nicht an den Vollversammlungen besprochen werden. Auch diverse Ausbildungsmodule und andere Veranstaltungen mussten in den Herbst verschoben werden. Es gab aber auch Projekte, an denen weiterhin intensiv gearbeitet wurde. So das Konzept zu den Herausforderungen, die auf Infrastrukturgemeinden im Falle eines Tiefenlagers zukommen werden.

Andreas Besmer, Fachspezialist Regionale Partizipation, BFE

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