Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit durch Pinch-Analyse


Rund 20 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz entfällt auf den Industriesektor, mehr als die Hälfte davon wird für Prozesswärme benötigt. In vielen Industrieunternehmen ist dieser Anteil an Prozesswärme wesentlich höher, so in der Chemie-, Lebensmittel- oder Papierindustrie. Für solche energieintensive Branchen ist die Reduktion des Energiebedarfs und der CO2-Emissionen von grossem Interesse. Die Pinch-Analyse hilft die Potenziale zu erkennen und wirtschaftliche Massnahmen zu planen.

Klassische Ansätze der Energie-Optimierung konzentrieren sich oft darauf, die Effizienz einzelner Anlageteile oder der Infrastrukturanlagen zu verbessern. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass die optimale Verknüpfung von Energieströmen im Gesamtsystem eine höhere Effizienzsteigerung bringt als die oft kostspielige Verbesserung der Wirkungsgrade einzelner Komponenten und Apparate. Hier setzt die energetische Prozessintegration an – mit dem Ziel, die Prozesse im Gesamten zu optimieren.

Die Pinch-Analyse ist ein wichtiges Werkzeug der Prozessintegration. Sie hilft, das optimale Anlagendesign zu finden, unter Berücksichtigung minimaler jährlicher Gesamtkosten. Damit wird der Energieeinsatz optimiert und die Wirtschaftlichkeit verbessert. Mittels Pinch-Analyse kann der Energiebedarf von industriellen Prozessen zwischen 10 bis 40 Prozent reduziert werden. Aus wirtschaftlicher Sicht sind insbesondere die kurzen Amortisationszeiten für die Umsetzung von Massnahmen lohnend, die in vielen Fällen weniger als drei Jahre betragen. Zwei von EnergieSchweiz unterstützte Beispiele, Metal Paint und Le Patron, zeigen eindrücklich, wie sich in der Praxis das Einsparpotenzial mit hoch wirtschaftlichen Massnahmen erschliessen lässt, die sich entsprechend kurzfristig amortisieren. So kann die Pinch-Analyse einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Industrieunternehmen leisten und damit zur Sicherung des Produktionsstandortes Schweiz beitragen.

Erich Bötsch, Fachspezialist Industrie und Dienstleistungen BFE

Bild: EnergieSchweiz

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