Während des Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping unterzeichneten das UVEK und die National Energy Administration (NEA) ein Memorandum of Understanding (MoU) zu Zusammenarbeit im Energiebereich. Das MoU ist als Teil der im April 2016 unterzeichneten Innovative Strategic Partnership zu verstehen.
Am 18. Januar 2017 fand ein Treffen zwischen Bundespräsidentin Leuthard und dem Vorsteher (Minister) der NEA, Nur Bekri, am WEF in Davos statt. Es wurde eine zügige Umsetzung des MoU vereinbart. So soll das erste Treffen der vom MoU ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe im Herbst in der Schweiz stattfinden. Konkrete Handlungsfelder der Zusammenarbeit werden in den kommenden Monaten erarbeitet.
Als erster Schritt zur Bestimmung von Zusammenarbeitsbereichen präsentierten am 19. Januar 2017 im NEST-Gebäude die EMPA, das PSI, das ETH Energy Research Center, das CSEM und Meyer Burger Minister Nur Bekri und seiner Delegation Errungenschaften der Schweizer Innovation im Energiebereich. Im Mittelpunkt des Interesses der chinesischen Gäste standen neue Batterietechnologien, Netze (von Microgrids bis Ultra-High-Voltage-Gleichstrom), Wasserstoff, modernste Entwicklungen in der Fotovoltaik sowie Entsorgung von Nuklearabfall. Das sind alles Themen, die im MoU abgedeckt sind. Die Delegation besuchte auch ABB in Oerlikon.
Dem Wunsch der chinesischen Delegation ein 2000Watt-Quartier zu besuchen wurde mit einer Besichtigung des Hunzikerareals in Zürich entsprochen. Jüngst hat China die Dekarbonisierung des Wärmesektors als prioritäre Herausforderung erkannt, denn Fernwärmesysteme im Norden des Landes basieren auf Kohlekraftwerken. Seit einigen Jahren engagiert sich die DEZA für nachhaltige städtische Entwicklung. Das MoU dürfte die Zusammenarbeit mit verschiedenen chinesischen Ministerien erleichtern, indem die NEA als koordinierende Anlaufstelle fungiert. So ist das Wohnbau- und Raumplanungsministerium primär für städtische Energiepolitik zuständig. Für Endenergieeffizienz sind die National Development and Reform Commission (NDRC), das Industrieministerium und das National Energy Conservation Center zuständig. Ferner wurde eine Vertiefung der seit 2012 laufenden Zusammenarbeit im Bereich der Talsperrenüberwachung vereinbart.
Jean-Christophe Füeg, Leiter Internationales, Bundesamt für Energie
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