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«Stakeholder Involvement» lohnt sich


Am «Workshop on Stakeholder Involvement in Nuclear Decision Making» der OECD/Nuclear Energy Agency, der vom 17. – 19. Januar 2017 in Paris stattfand, hatte ich zwei verschiedene Hüte auf: Zum einen vertrat ich die Sektion Entsorgung radioaktive Abfälle des BFE als Delegierte und zum anderen trat ich das erste Mal als Vorsitzende der NEA-Arbeitsgruppe «Forum on Stakeholder Confidence» (FSC) in Erscheinung.

Den 130 Expertinnen und Experten aus 26 Ländern stellte ich das «Forum on Stakeholder Confidence» vor. Ich zeigte auf, dass «Stakeholder Involvement» die Kernkompetenz des FSC ist: Bereits seit mehr als 16 Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe auf vielfältige Weise damit und hat etliche Grundlagen erarbeitet, insbesondere – aber nicht nur – bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Als BFE-Vertreterin stellte ich das Schweizer Standortauswahlverfahren für geologische Tiefenlager vor und sprach über die positiven Erfahrungen und die Herausforderungen, denen wir begegnen müssen. Nach mir zeigte Philip Birkhäuser auf, welche Lehren die Nagra aus dem bisherigen Verfahren gezogen hat.

Die Schlussfolgerungen des Workshops waren für mich wenig überraschend: «Stakeholder Involvement» kostet viel Zeit, ist aufwändig und anspruchsvoll. Und dennoch: Nukleare Anlagen können in der heutigen Zeit nicht mehr ohne die frühe und umfängliche Beteiligung der Betroffenen geplant und gebaut werden. Der Versuch abzukürzen, führt fast immer zu Verzögerungen. Der Dialog auf Augenhöhe ist dabei nicht nur auf nationaler Ebene sondern auch international essenziell. Bei allen Unterschieden, die es zwischen den Ländern gibt, profitieren wir in der Schweiz von den vielfältigen Erfahrungen anderer Länder. Und vielleicht können auch wir andere Länder an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Als FSC-Vorsitzende werde ich mich dafür einsetzen, dass der internationale Dialog zwischen den Ländern weitergeführt wird und sich die Arbeitsgruppe auch mit neuen Herausforderungen auseinandersetzt. Eines ist klar – es ist international noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, wie sehr sich ein breiter, transparenter, klar strukturierter und früher Einbezug lohnt.

Pascale Jana Künzi, Fachspezialistin Regionale Partizipation

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