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Garantiert Energie sparen


Unsere Energie- und Klimaziele sind ehrgeizig: Die bisherigen Förderinstrumente, wie zum Beispiel die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe, Zielvereinbarungen, wettbewerbliche Ausschreibungen und Vorschriften für Geräte und Personenwagen, werden dafür nicht reichen. Innovative Lösungen zur Finanzierung von Gebäudemodernisierung und -sanierung wie Energiespar-Contracting sind hier gefragt. Denn das Energiespar-Contracting sieht eine Partnerschaft von Energiedienstleistungsunternehmen und Gebäudebesitzern zur Optimierung der Energieeffizienz vor: Der Energiedienstleister realisiert wirtschaftliche Energieeffizienzmassnahmen in Gebäuden und Anlagen der Liegenschaftsbesitzer und erhält dafür einen Teil der eingesparten Kosten vergütet.

In der Schweiz wurde diesem Ansatz bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vor einer Woche, am Tag des Berner Zibelemärits, trafen sich daher über 80 Energiefachleute aus der öffentlichen Verwaltung, der Finanzbranche sowie Vertreter von Energieversorgern, Gebäudetechnikunternehmen und Baufirmen in Ittigen, um einen neuen Leitfaden über Energiespar-Contracting kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Dieser Leitfaden wurde vom Verband Swissesco in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie (BFE) erarbeitet. Er dient als Praxishilfe, um Projekte aufzugleisen, auszuschreiben, umzusetzen und zu überwachen.

Zudem hat das BFE zusammen mit dem Städteverband eine Broschüre erarbeitet, die den Ansatz des Energiespar-Contracting in aller Kürze erklärt. In Kombination mit dem Leitfaden soll diese Broschüre öffentliche Verwaltungen, Planungs- und Beratungsbüros und Energiedienstleister dazu ermutigen, Energiespar-Contracting als mögliche Option zu prüfen, wenn Investitionen im Bereich Energieeffizienz anstehen.

Wie das Energiespar-Contracting in der Praxis aussehen könnte, zeigen folgende drei Beispiele: Im Bezirk Schwyz (SZ) wird es zur Betriebsoptimierung von Schulanlagen und weiteren Gebäuden eingesetzt. Bei einer Sportanlage in Mont-sur-Lausanne findet die Methode Anwendung in Projekten mit Investitionen in der Gebäudetechnik, und in Genf wurden zusätzliche Investitionen in die Gebäudehülle bei der Modernisierung eines Wohnhauses getätigt. Insgesamt existieren bereits 14 Energiespar-Contracting-Projekte in der Westschweiz und zwei Projekte in der Deutschschweiz. Die Romandie hat also in der Umsetzung von Energiespar-Contracting-Projekten eine Pionierrolle übernommen. Die neu lancierte Broschüre sowie der Leitfaden sollen dazu beitragen, dass nun auch vermehrt Projekte auf der anderen Seite der Saane angepackt und umgesetzt werden.

Gabriela Weiss Di Spirito, Fachspezialistin Energieversorgung und Monitoring

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