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Geothermie – ein Gemeinschaftsprojekt


Die Wärme im Erdinneren umweltfreundlich, wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig nutzen? Das wünscht sich nicht nur die Schweiz im Zuge der Energiestrategie 2050 – auch in Europa soll die Geothermie eine tragende Rolle im künftigen Energiemix spielen. Das internationale Projekt DESTRESS will Methoden und Machbarkeit prüfen.

Weltweit erforschen und entwickeln zahlreiche Universitäten und Firmen tiefe Geothermieprojekte zur Strom- und Wärmegewinnung. Trotz einiger Erfolgsgeschichten in geologisch besonders vorteilhaften Bedingungen, etwa im Raum München oder in vulkanischen Gebieten, zeigt sich, dass es nicht leicht ist, tiefe Geothermieanlagen erfolgreich zu realisieren. Das Feld möglicher Stolpersteine erstreckt sich von Misserfolgen in der Explorationsphase über Reservoirs mit ungenügender Durchlässigkeit und Produktivität bis hin zu ausgelösten Erdbeben und oft damit verbundenem Widerstand in der Bevölkerung.

Das SCCER-SoE forscht intensiv an diesen Themen, zum Beispiel im Felslabor Grimsel (ISC-Experiment „In-situ Stimulation and Circulation“). Pilot- und Demonstrationsprojekte bleiben denn auch das wichtigste Element, um die Technologie zu testen, zu verbessern und gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern. Allerdings dauert es typischerweise fünf bis zehn Jahre, bis ein tiefes Geothermieprojekt realisiert werden kann. In der Schweiz gibt es derzeit nur wenige Projekte in fortgeschrittenem Stadium.

An dieser Stelle kann die internationale und speziell die europäische Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag leisten. Die USA (FORGE) und insbesondere die EU sehen die tiefe Geothermie als eine der Schlüsseltechnologien der künftigen Energielandschaft und unterstützen sie mittels zahlreicher Projekte. Ein Beispiel dafür ist das im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 geförderte Projekt DESTRESS, an dem sich sechs europäische Länder und Südkorea beteiligen. DESTRESS zielt darauf ab, für verschiedene Demonstrationsstandorte Massnahmen und Methoden zu entwickeln und zu testen, die auf den lokalen geologischen Untergrund abgestimmt sind und umweltfreundliche, wirtschaftlich erfolgreiche sowie nachhaltige Geothermieprojekte ermöglichen.

Zum vollständigen Artikel im Blog von Swiss Competence Center for Energy Research- Supply of Electricity

von Michèle Marti und Stefan Wiemer*

 

*Michèle Marti und Prof. Dr. Stefan Wiemer sind vomSchweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich und leiten gemeinsam das DESTRESS Work Package zum Thema Kommunikation.

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