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Energieetikette: Das EU-Parlament gibt die Richtung vor


A+++, A++, A+ : Diese Effizienzklassen werden innerhalb von fünf Jahren nicht mehr auf Energieetiketten erscheinen, wenn es nach Dario Tamburrano, dem zuständigen Projektleiter des europäischen Parlaments geht. Dies zeigt ein Anfang Monat veröffentlichter Entwurf, welcher als Basis für die Verhandlungen mit dem Industrie-Ausschuss dienen wird.

Der Bericht, welchem ein Vorschlag der europäischer Kommission zugrunde liegt, sieht als Startpunkt für alle Energieeffizienz-Aktivitäten eine Produkt-Datenbank vor, in welcher alle Produkte erfasst werden müssen. Innerhalb von fünf Jahren sollen dann die verbreiteten Plus-Klassen von den Energieetiketten verschwinden. Wie bei der Einführung der Energieetikette werden die Klasse wieder von A – G dargestellt. Damit es nicht mehr möglich sein wird, dass fast alle Produkte in den höchsten Klasse angesiedelt sind, wird folgender Mechanismus vorgeschlagen: Sind 25 Prozent aller am Markt erhältlichen Produkte in der höchsten Kategorie oder 50 Prozent in den drei höchsten Klassen, werden die Klassen reskaliert. Dieses Verfahren ist in der Schweiz z.B. bei Autos bereits bekannt, dort erfolgt die Reskalierung jährlich.

Weiter schlägt Tamburrano unter anderem folgende Anpassungen vor:

  • Den Effizienzvorschriften zugrundliegende Normen sollten kostenlos verfügbar sein, aktuell sind diese jeweils kostenpflichtig.
  • Die für die Einstufung in Effizienzklassen durchzuführenden Tests sollen noch mehr der Realität angepasst werden.
  • Abschalteinrichtungen, die während einem Produkttest Funktionen teilweise oder ganz ausschalten, wie dies beim bekannten VW-Skandal der Fall war, werden explizit verboten. Zudem sollen Software-Updates bei Geräten nicht zu einem höheren Energieverbrauch führen dürfen.
  • Besserer Austausch zwischen den EU-Staaten bezüglich deren Resultate bei der Marktkontrolle. Werden fehlbare Geräte in einem Land entdeckt, sollen diese Resultate ebenfalls allen anderen EU-Staaten mitgeteilt werden.

Man darf gespannt sein, welche dieser Vorschläge es schlussendlich auch in die neue Labelling-Richtlinie schaffen werden, welche für 2017 erwartet wird.

Markus Bleuer, Fachspezialist Geräte beim BFE

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