Die sechste Generalversammlung der International Renewable Energy Agency (IRENA) in Abu Dhabi stand ganz im Zeichen der zwei wegweisenden internationalen Vereinbarungen, die im letzten Jahr von der internationalen Gemeinschaft geschlossen werden konnten. Zum einen sieht das siebte Ziel der von der UNO im letzten Herbst beschlossenen „Sustainable Development Goals“ den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemässer Energie für alle vor. Zum anderen wurden in Paris letzten Dezember ambitiöse Klimaziele definiert. Die Mitgliedländer sind sich einig darin, dass diese Zielsetzungen nur erreicht werden können, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien am internationalen Energiemix signifikant erhöht werden kann. Man war sich einig, dass das Pariser Klimaabkommen durch die Tatsache erleichtert wurde, dass nunmehr marktfähige Lösungen vorhanden sind. So erreichten Investitionen in erneuerbare Energien 2015 trotz fallenden Erdöl-, Erdgas- und Kohlepreisen mit 329 Mrd. $ einen neuen Rekord.
Neuerdings übertrafen Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern jene in Industriestaaten. Vielerorts sind Solar- oder Windenergie kostengünstiger als fossile Alternativen. Bei der Umsetzung des Pariser Abkommens soll IRENA eine entscheidende Rolle zukommen. Mit den nun bereits 145 Mitgliedstaaten hat sich die Organisation in eine hervorragende Position gebracht, um als Koordinatorin und Drehscheibe für den Austausch von praxisnahen Erfahrungen und „best practices“ als Katalysator für den Ausbau der weltweiten erneuerbaren Energiekapazitäten dienen zu können. IRENA beschäftigt sich nicht nur mit Policy- und Technologie-Fragen, sondern zunehmend und in enger Zusammenarbeit mit Finanzinstituten mit Finanz-Engineering für Erneuerbare-Projekte.
Die Schweizer Delegation um BFE-Direktor Walter Steinmann nahm an verschiedenen „Ministerial Roundtable“ Diskussionen teil. Dabei stand jeweils das Klimarahmenübereinkommen von Paris und deren Umsetzung in die Realität im Vordergrund.
Die Generalversammlung der IRENA steht am Anfang der alljährlichen Abu Dhabi Sustainability Week (ADSW), welche ab heute unter anderem im World Future Energy Summit (WFES) ihre Fortsetzung findet. In der grossen Ausstellungshalle gleich neben der Schweizer Botschaft in Abu Dhabi werden auch dieses Jahr eine Reihe von innovativen Schweizer Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen im Swiss Pavillon einem internationalen Publikum vorstellen.
Urs Demmel, Embassy of Switzerland in the United Arab Emirates
Foto: Walter Steinmann, Direktor BFE mit Maya Tissafi, Ambassador of Switzerland to the United Arab Emirates
Super! Die Richtung stimmt also schon mal 🙂 Überrascht hat mich die Tatsache, dass Schwellen- und Entwicklungsländer größere Investitionen in erneuerbare Energien tätigen, als Industriestaaten. Trotzdem erfreuliche Nachrichten über den neuerlichen Rekord der Investitionssumme.