Anfang 2015 beantragte die Nagra bei den Bundesbehörden, die Standortregion Nördlich Lägern wegen ungünstigem Platzangebot in der bevorzugten Tiefe zurückzustellen. Anfang September gab das Ensi bekannt, dass die von der Nagra eingereichten Unterlagen nicht ausreichen. Es fordert jetzt weitere Unterlagen, zum Beispiel zum Verhalten des Opalinustons in tiefen Lagen, Angaben zum Bauwerk in diesen Tiefen und den entsprechenden Auswirkungen auf die Langzeitsicherheit. Laut Ensi weisen tief gebaute Tiefenlager nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile auf, da sie nicht so schnell von einer möglichen Oberflächenerosion bedroht sind.
An der letzten Regionalkonferenz von Nördlich Lägern vom 23. Oktober hielt Piet Zuidema von der Nagra fest, dass seine Gesellschaft nach wie vor zu ihren Standortvorschlägen stehe. Stefan Jordi vom Bundesamt für Energie betonte, dass bis zum Bundesratsentscheid (voraussichtlich 2018) noch kein Standortgebiet definitiv ausgeschieden sei und beschrieb den Prozess zur Vorbereitung der Etappe 3. In dieser Vorbereitungsphase werden zusammen mit den betroffenen Regionen Jura-Ost und Zürich-Nordost die künftigen Kompetenzen der Regionalkonferenzen geklärt und ihre Konzepte für die Etappe 3 definiert.
Für Nördlich Lägern bedeutet dies, dass wir bis auf weiteres in den übergeordneten Arbeitsgruppen des Sachplanverfahrens vertreten sein werden. Zudem wird unsere Leitungsgruppe vom BFE laufend bei den Vorbereitungsarbeiten zu Etappe 3 beigezogen. Es besteht also genügend Zeit uns einzubringen, falls unsere Region doch für die Etappe 3 vorgesehen ist.
Die Intervention des Ensi hat das Vertrauen in die Akteure nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Wir haben darüber abstimmen lassen: Eine überwiegende Mehrheit der Mitglieder hat weiterhin Vertrauen in den Prozess des Sachplanverfahrens.
Hanspeter Lienhart, Präsident Regionalkonferenz Nördlich Lägern
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