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Was nach dem Watt d’Or geschah: Duschen mit Joulia

Duschrinne Joulia

Die Idee ist simpel: Anstatt die Energie im warmen Duschwasser ungenutzt in die Kanalisation zu spülen, wird sie zur Aufwärmung des kalten Frischwassers benutzt. „Doch unsere Idee wurde als ‚zu einfach‘ belächelt – bis wir den Watt d’Or gewonnen haben“, sagt Reto Schmid, CEO und Mitgründer von Joulia SA. Das Start-up wurde 2013 für seine Duschwanne mit Wärmerückgewinnung ausgezeichnet und erhielt daraufhin zahlreiche Anfragen von potenziellen Kunden und Partnern. Trotz dem positiven Feedback, das Schmid und sein Team erhielten, kam bald die Ernüchterung. „Viele Kunden wollten durchgeflieste Duschzonen mit Wärmerückgewinnung, was mit unserer Duschwanne leider nicht möglich war“, sagt Schmid.

Komfort und Effizienz verbinden

Rund zwei Jahre dauerte die Entwicklung des neuen Produkts „Joulia inline“, einer schmalen Duschrinne, die dies ermöglicht und im Vergleich zum Vorgängermodell kostengünstiger ist. „Das Prinzip der Kaltwasservorwärmung ist im Grunde gleich wie bei unserem Watt d’Or-Siegerprodukt“, sagt Schmid. Die Duschrinne enthält wahlweise drei oder fünf doppelwandige Kupferrohre, durch die das kalte Frischwasser fliesst. Über diese Rohre läuft das gebrauchte Warmwasser. Durch diesen Wärmeaustausch überträgt sich die Energie des Warmwassers auf das Frischwasser. Dieses gelangt dann bereits warm zur Mischbatterie, wodurch der Heisswasserbedarf und somit der Energieaufwand fürs Duschen um rund einen Drittel sinkt – ohne dass der Benutzer sein Verhalten ändert. „Damit verbinden wir Komfort und Energieeffizienz“, sagt Schmid.

Der lange Weg ans Ziel

Hinter „Joulia inline“ steht eine lange Entwicklungsphase, in der alles Mögliche ausprobiert und getestet wurde. Nebst der Arbeit am Prüfstand baute das Joulia-Team eine Dusche in sein Bürogebäude in Biel ein, um die Konstruktion unter realen Bedingungen zu testen. „Immer wieder zeichneten wir Modelle, fertigten Prototypen an und besuchten damit mögliche Partner in Europa“, sagt Schmid. Oft waren diese Besuche auch Inspirationsquelle für Produktverbesserungen, welche sie direkt während den langen Heimfahrten skizzenhaft festhielten.

Schliesslich fand Joulia mit Laufen Bathrooms einen Partner, der „Joulia inline“ in einiger seiner Duschwannenmodelle integriert. „Die Verbindung unseres jungen Start-ups mit einer grossen Marke ist ideal“, sagt Schmid. Die offizielle Marktlancierung plant Joulia an der Swissbau im Januar. Dort wird das fertige Produkt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Isabelle Frühwirt, Hochschulpraktikantin Bundesrats- und Parlamentsgeschäfte

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