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Von Papier- und anderen Bergen


Ein geologisches Tiefenlager existiert in der Schweiz erst auf dem Papier. Dachte ich jedenfalls bislang, umgeben in meinem Büro von Berichten, Ordnern und Protokollen rund um die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Letzthin wagte ich jedoch eine Reise aus dem Papierberg hinaus, hinein ins jurassische Gebirge. Dort, im Felslabor Mont Terri, stiess ich tatsächlich auf ein kleines Stück existierendes Tiefenlager.

In einem 1-zu-1-Experiment sollen im Felslabor in einem eigens ausgebrochenen Lagerstollen drei Lagerbehälter im Opalinuston eingeschlossen werden. Weil keine radioaktiven Abfälle in das Felslabor gebracht werden dürfen, erzeugen eingebaute Heizkörper die Abwärme, wie sie von einem mit gebrauchten Brennelementen gefüllten Lagerbehälter ausgehen würde. Einer der drei Behälter war bereits platziert worden. Zu sehen war von ihm nichts mehr ausser dem Bentonit, mit dem er verschüttet wurde, und zahlreichen Kabeln, die von rund um den Behälter angeordneten Sensoren der Stollenwand entlang hinausführen. Ein Besuch lohnt sich.

Annatina Foppa, Fachspezialistin Entsorgung

PS: Denken Sie jetzt, dass ein 1-zu-1-Experiment gar nicht möglich ist, da es bei der geologischen Tiefenlagerung ja um Zeiträume von mehreren Tausend Jahren geht? Lesen Sie dazu die Antwort von Felslabor-Direktor Paul Bossart.

Bild: Einlagerungsstollen des FE-Experiments im Felslabor Mont Terri. ©Comet Photoshopping

 

 

 

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