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Cleantech statt nuklear?


Cleantech-Delegationsreise nach Südostasien: Bereits auf dem Flughafen Taipeh wurde uns die energetische Relevanz Taiwans bewusst. Auf grossen Affichen wurde darauf hingewiesen, dass 97 Prozent aller Notebooks „made in Taiwan“ sind: Hier also werden die Energieverbrauchsstandards vieler elektronischer Geräte definiert. Mit Vertretern des Energieministeriums tauschten wir uns über die Effizienzpolitik aus und erfuhren, dass auch Taiwan mit Feed-in-tariffs die erneuerbaren Energien fördert.

Gross war unser Erstaunen, als uns die Verantwortlichen erklärten, dass das vierte Kernkraftwerk zu 98 Prozent fertiggestellt worden sei, doch müsse nun in einem nationalen Referendum festgestellt werden, ob es überhaupt je ans Netz gehe.

Die Opposition gegen die Kernkraft sei massiv. Die Regierung versucht nun, an einem nationalen Energiekongress einen neuen Konsens zur zukünftigen Energiepolitik zu erreichen: „Reduce dependency from nuclear“ dürfte die griffige Formel heissen.

Grosse Aufmerksamkeit fanden die Präsentationen unserer Delegationsmitglieder von der ETH Zürich, der EMPA sowie der ETH Lausanne. Die Konzepte werden von den Fachleuten in Taipeh verstanden und als wichtige Impulse für die eigene Energiestrategie betrachtet. Cleantech Switzerland zeigte an konkreten Beispielen auf, dass „Cleantech“ und „Switzerland“ beinahe Synonyme sind, und eine Region wie Schaffhausen durch die Focussierung auf diesen Bereich bedeutende wirtschaftliche Impulse erhalten hat (siehe Bericht dazu in der Taipei Times).

Wir haben damit ein Fundament für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien geschaffen, auf dem sowohl Wissenschaft wie auch Wirtschaft aufbauen können.

Walter Steinmann, BFE-Direktor

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