Hotelsanierung: Dank Contracting spart Hotelier Huber Energie
In der Hotellerie ist das Kapital knapp, gleichzeitig besteht häufig ein hoher Sanierungsbedarf. Ein mögliches Instrument gegen den Investitionsstau ist Contracting. Dabei übernimmt ein Partner die Planung und Modernisierung der Gebäudetechnik und garantiert dabei definierte Energiesparziele. Das Beispiel des Hotels Gstaaderhof in Gstaad zeigt, wie damit jährlich 36’000 Kilowattstunden Strom und 171’000 Kilowattstunden Fernwärme gespart werden konnten. Angesichts der steigenden Energiepreise habe sich das Contracting doppelt gelohnt, freut sich Hotelier Christof Huber.
Energeiaplus: Herr Huber, was war der Anlass, sich um eine Sanierung zu kümmern?
Christof Huber: Die Lüftung in unserem Hotel war 40 Jahre alt. Sie zu ersetzen, bedeutete aber eine grosse Investition. Die Initiative der IG Procurement Gstaad-Saanenland war eine willkommene Gelegenheit, die Sanierung neu zu prüfen. Die IG Procurement Gstaad-Saanenland ist ein Zusammenschluss von 20 Hotels der Region. In diesem Zusammenschluss bündeln wir den Einkauf – auch von Energie. Wir haben verschiedene Anbieter eingeladen, eine Offerte für ein Energie-Contracting einzureichen. Die Siemens AG ging bei dieser Ausschreibung als Siegerin hervor. Für uns stimmte das Angebot und wir beschlossen, die Sanierung anzupacken.
Wie ging es weiter?
Die Fachleute von Siemens ersetzten im letzten Sommer die Steuerung und den Motor der Lüftung. Dieser ist nicht nur effizienter als sein Vorgänger, sondern er kann auch stufenlos geschaltet werden. Das spart zusätzlich Strom. Zudem identifizierten die Fachleute eine zweite energetische Schwachstelle, die technische Kälteanlage. Heute wird die Abwärme zur Temperierung des Brauchwarmwassers verwendet.
Sind Sie mit dem Contracting zufrieden?
Noch fehlt die Abrechnung des ersten vollen Betriebsjahrs, doch schon jetzt ist klar, dass sich die Aktion finanziell für beide Partner gelohnt hat. Siemens garantiert, dass jährlich mindestens 20’000 Franken Energiekosten eingespart werden. Andernfalls bezahlt Siemens als Contractor die Differenz. Nach Vertragsende in zehn Jahren verfügen wir nicht nur über eine moderne Technik, sondern profitieren auch auf Jahre hinaus vom vollen Spareffekt.
Haben Sie weitere Pläne im Bereich Energieeffizienz?
Mittelfristig werden wir wohl die Gebäudehülle angehen und auf effiziente Fenster setzen, womöglich ebenfalls mit Contracting. Und wenn wir das Dach erneuern, installieren wir sicher eine Photovoltaikanlage.
Weitere Informationen und Tipps, wie Sie im Gewerbebetrieb Strom und Kosten sparen können, gibt es bei EnergieSchweiz. Dort finden Sie auch eine Liste mit Beratungsangeboten.
Das Interview führte Pieter Poldervaart, Pressebüro Kohlenberg
Fachkontakt: Eva Geilinger, Fachspezialistin Geräte und Wettbewerbliche Ausschreibungen, BFE
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