Corona-Lockdown: Stromverbrauch sinkt im April deutlich
Restaurants, Läden, Schulen geschlossen, der ÖV eingeschränkt: Die Corona-Massnahmen schlugen sich auf den Stromverbrauch in der Schweiz nieder. Im April 2020 verbrauchte die Bevölkerung gut 4’300 Gigawattstunden Strom – das sind fast 12 Prozent weniger als im gleichen Monat im Vorjahr.
Bereits im März 2020 war der Stromverbrauch verglichen mit dem Vorjahr um knapp 5 Prozent zurückgegangen. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Bundesrat am 16. März für die Schweiz die «ausserordentliche Lage» ausgerufen und den Lockdown beschlossen.
Alle Läden (ausser Lebensmittelläden), Bars, Restaurants, Freizeit- und Unterhaltungsbetriebe wurden geschlossen. Bildungsinstitutionen stiegen auf Fernunterricht um, viele Unternehmen schickten ihre Angestellten ins Homeoffice. Die Verkehrsbetriebe reduzierten ihr Angebot.
Das schlägt sich auch beim inländischen Stromverbrauch nieder, wie die aktuelle Monatsstatistik des Bundesamtes für Energie zeigt. Die Menschen haben zwar daheim mehr Strom konsumiert (Haushalt, Homeoffice), das kompensierte den geringeren Verbrauch in den vielen geschlossenen Einrichtungen indes nicht. Laut den BFE-Spezialisten war der Rückgang in dieser Grössenordnung erwartet worden. Für den Mai 2020 rechnen sie mit einem ähnlich hohen Rückgang beim Stromverbrauch.
Weniger Nachfrage: Heisst das, es wurde auch weniger Strom produziert? Die Statistik zeigt: Die Speicherkraftwerke, die ihre Produktion regulieren können, haben weniger Strom ins Netz eingespiesen. Die Laufkraftwerke an den Flüssen haben dagegen mehr Strom erzeugt. Höher fiel auch die Produktion bei den erneuerbaren Energien (vor allem Photovoltaik ) aus. Unter dem Strich ging die heimische Stromproduktion im April 2020 leicht zurück (-2,4%) verglichen mit April 2019.
Brigitte Mader, Kommunikation Bundesamt für Energie
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