Wie viel Energie steckt in einem Speichersee? Jetzt «Storymap» entdecken!
Haben Sie sich bei einer Wanderung entlang eines idyllischen Bergsees bereits einmal gefragt, wie viel Energie in diesem Gewässer steckt? Oder war Ihre Aufmerksamkeit vielleicht eher auf die gewaltige Bergkulisse, auf die faszinierende Flora und Fauna gerichtet?
Schauen Sie doch bei der nächsten Wanderung anstelle der Sonnen- durch die Energiebrille. Dann werden Sie erkennen, dass die Bergkulisse eine gigantische Batterie mit schier unvorstellbarem Energieinhalt beherbergt. Diese Batterie wartet nur darauf, dass irgendwo in der Schweiz der Strombedarf steigt. Dann geht die Wasserkraftanlage in Betrieb: Das Wasser stürzt sich ungestüm in der Druckleitung zu Tale, schiesst durch die Düse und lässt die Turbine auf schwindelerregende Weise um ihre Achse drehen. Der daran angeschlossene Generator verwandelt diese ungeheure Energie in elektrischen Strom, der ganz unscheinbar den entstandenen Bedarf an Energie rasch und zuverlässig deckt.
Speicherseen können Wasser zurückhalten und es erst dann zur Stromproduktion nutzen, wenn Strom benötigt wird; auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst. In Zusammenspiel mit diesen erneuerbaren Energieformen ist somit die speicherbare Wasserkraft ein wichtiges Element für eine nachhaltige und sichere Stromversorgung der Schweiz.
Sämtliche Energieinformationen zu den Schweizer Speicherseen können Sie ab sofort auf der neuen Storymap des Bundesamts für Energie (BFE) abrufen. Diese interaktive Karte zeigt Ihnen, welche Speicherseen wie viel Energie speichern können. Auch finden Sie auf der Karte die jährliche Stromproduktion der dazugehörigen Wasserkraftanlagen; das Verhältnis zwischen Produktion und speicherbaren Energie wird grafisch dargestellt.
Gianni Semadeni, Fachspezialist Wasserkraft, BFE
Eine schönfärberische Story. Das riesige System Grande Dixence mit diversen Hilfsseen und 2000m Fallhöhe und 20 Jahre Bauzeit kann pro Jahr grad mal soviel 25% der Energie liefern, welche Gösgen liefert. Und die Grande Dixence ist nicht mal ein Pumpspeicher, kann also nicht Solarenergie speichern.
Schon verschiedentlich ist mir aufgefallen, dass die Energiespezialisten des Bundesamtes für Energie BFE mit den physikalischen Einheiten auf Kriegsfuss stehen. Die „Storymap“ ist ein weiteres Beispiel dafür; wenn man einen Stausee anwählt, dann erscheint z. B. bei Cleuson-Dixence: „Energieinhalt Speicherseen: 1774 GWh /Jahr“. Nun ist aber „GWh/Jahr“ nicht eine Einheit der Energie oder des Energieinhalts, sondern eine Leistung. Dass die Energiespezialisten des Bundesamtes für Energie BFE nicht einmal mit den physikalischen Einheiten richtig umzugehen wissen, stärkt das Vertrauen in die Empfehlungen dieser Leute nicht gerade…
Soweit ich es beurteilen kann, werden nun in der „Storymap“ des BFE alle (maximalen) Energieinhalte der Speicherseen zusammen mit einer korrekten Einheit (GWh) angegeben.