, ,

Kraftwerk Erstfeldertal – von der Vision zur greifbaren Wirklichkeit


Beim Kraftwerk Erstfeldertal im Kanton Uri wird scheinbar Unmögliches möglich gemacht: Vor einem Jahr drohte dem Projekt das Aus, jetzt liegt die Baubewilligung vor. Das ist fast schon rekordverdächtig für ein grosses Infrastrukturprojekt in der Schweiz.

Der Alpbach im Erstfeldertal ist eines der grössten Gewässer im Kanton Uri, das sich noch zur Stromgewinnung nutzen lässt. Die Vision eines Kraftwerks Erstfeldertal (KW Erstfeldertal) blieb aber sehr lange bloss ein Wunsch. Vorbehalte und Befürchtungen verschiedenster Art führten beim aktuellen Kraftwerksprojekt immer wieder zum Stillstand.

Vision drohte zu platzen
Ende 2017 drohte das endgültige Aus für die Wasserkraftnutzung am Alpbach: «Die Zusage für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für das Projekt wäre ohne Fortschrittsmeldung ausgelaufen» führt Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Elektrizitätswerk Altdorf AG (EWA), aus. «Trotz der schwierigen Ausgangslage konnte EWA die Zusage für die KEV um ein Jahr verlängern und erarbeitete gleichzeitig eine Vorstudie für eine kleinere Kraftwerksstufe. Damit fiel der Startschuss für einen Wettlauf gegen die Zeit: bis Ende 2018 musste die Konzession und die Baubewilligung für das Projekt vorliegen.»

Wettlauf gegen die Zeit
Ab Jahresende 2017 ging es Schlag auf Schlag: Am 23. März 2018 reichten die Projektpartner das überarbeitete Konzessionsgesuch ein. Ende Juli wurde das Baugesuch zur Vorprüfung eingereicht. Am 3. Oktober 2018 erteilte der Urner Landrat die Konzession ohne Gegenstimme. Am 19. Oktober 2018 wurde das Baugesuch publiziert und aufgelegt. Am 19. November 2018 wurde die Baubewilligung erteilt. Und im Dezember genehmigte der Bundesrat die Schutz- und Nutzungsplanung (SNP) für das Projekt und von Pronovo wurde die Projektfortschrittsmeldung für die KEV bestätigt.

Aussergewöhnlicher Effort von allen Beteiligten
«Diese Erfolgsgeschichte im Zeitraffer ist nur dank einer aussergewöhnlichen Leistung möglich» erklärt Werner Jauch. «Normalerweise nimmt der Prozess 2 bis 3 Jahre in Anspruch. Beim KW Erstfeldertal schafften wir es in nur gerade 10 Monaten. Die Projektmitarbeitenden leisteten unzählige Überstunden und verzichteten im 2018 auf Ferien und Freizeit.» Ein weiterer Erfolgsfaktor war die langjährige Erfahrung und das umfassende Knowhow von EWA in allen Bereichen des Kraftwerkbaus. So kann die Vision eines KW Erstfeldertal zur greifbaren Realität werden.

Zahlen und Fakten zum Kraftwerk Erstfeldertal
Kraftwerkstyp Laufwasserkraftwerk

Leistung 11,5 MW

Jahresproduktion 32 GWh (Versorgung von 7200 Haushalten)

Investition ca. 36 MCHF

Inbetriebnahme Dezember 2020

Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung EWA

 

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .