Die Solarenergie wird marktreif – Interview mit Daniel Büchel
Die SATW-Studie zeigt hervorragende Erntefaktoren für Photovoltaik: Freut sie das?
Das freut mich sehr. Die SATW-Studie widerlegt die veraltete Annahme, dass die PV-Anlagen mehr Energie brauchen als dass sie schlussendlich produzieren. In den letzten Jahren hat sich einiges getan; diese Technologie hat sich sehr stark entwickelt. Die Studie zeigt ausserdem, dass noch weiteres, zukünftiges Potenzial vorhanden ist. Ein Erntefaktor von 10 bis 14 kann erreicht werden. Das heisst, dass eine PV-Anlage zehn- bis vierzehnmal mehr Energie produziert, als für ihre Produktion und Installation aufgewendet wurde. Im Vergleich mit anderen Technologien ist das ein sehr guter Wert.
Gibt es weiter gute Nachrichten für die Solarenergie?
Mit dem neuen Energiegesetz hat sich vieles verbessert. Der Abbau der Warteliste ging zügig voran. Mittlerweile wurden 35‘000 Gesuche für die Einmalvergütung abgearbeitet. Die gesamte Warteliste bestand aus ungefähr 95‘000 Projekten. Jetzt sind noch circa 22‘000 ausstehend – alle anderen sind entweder ausbezahlt, im Vollzug, in Bearbeitung oder sie sind zurückgezogen worden. Das beweist, dass der Stau auf der Warteliste behoben ist. Die zügigere Abwicklung der Gesuche ist vor allem eine gute Nachricht für die Betreiber, denn die Finanzierung der Projekte wird planbarer. Das sorgt für Stabilität, welche wiederum das Vertrauen in diese Technologie fördert. Wir haben ausserdem bemerkt, dass die grössere Sicherheit bezüglich der Fördergelder dazu führt, das einzelne Energieversorgungsunternehmen grössere Rückvergütungen und Rückliefertarife gewähren. Gute Rückvergütungen und Rückliefertarife machen die Investition in solche Sonnenenergie-Projekte wiederum attraktiver.
Zubau der Solarenergie ist eine Sache, die Integration ins Energieversorgungssystem eine andere: Wo stehen wir da?
Die Energiebranche wird durch die Integration der zunehmenden Solarenergie ins Energieversorgungssystem mit grösseren und neuen Herausforderungen konfrontiert. Das führt dazu, dass sie sich vermehrt mit der Thematik auseinandersetzt und versucht potenzielle Probleme zu lösen. Viele neue und bestehende Unternehmen richten sich mittlerweile auf die Integration der PV-Energie ins Versorgungssystem aus, denn hier gibt es neue Verdienstmöglichkeiten. Dank den neuen Bestimmungen im Energiegesetz, die Eigenverbrauchsgemeinschaften ermöglichen und den Eigenverbrauch generell besser regeln, ergeben sich ausserdem Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, so dass neue Firmen im Markt entstehen. Es gibt mehr und mehr Start-Ups, die hier Lösungen entwickeln: Sei es Eigenverbrauch, Bildung von Eigenverbrauchsgemeinschaften oder überhaupt das Managen von Energieflüssen. Dies setzt die traditionellen Energieversorger unter Druck, ebenfalls neue Dienstleistungen anzubieten. Sie möchten das Feld nicht den Start-Ups überlassen. Es bewegt sich viel im Markt, was auch für das BFE interessant ist. Wir möchten natürlich wissen, ob es reglementarische Hemmnisse gibt, die wir abbauen müssen. Ziel des BFE ist, dass die Energie aus Photovoltaik marktreif wird und irgendwann ohne Unterstützung, ohne Subventionen überleben und sich im Markt etablieren kann. So wie es im Moment aussieht, entwickelt sich alles in diese Richtung.
Stephanie Bos, Hochschulpraktikantin Medien und Politik, BFE
Ich bin überrascht, das das Thema „Erntefaktor“ unter anderem bei PV noch eine Rolle spielt. Kein fossiles oder nukleares Kraftwerk kann einen Faktor grösser 1 haben.
Es sei denn man tut so, als seien die Energieträger quasi „Gottgegeben“ und brauchen weder extrem lange Bildungszeiten (fossil) oder nukleare Sternexplosionen (AKW). So kann man „Primärenergie“ definieren, aber das ist grober Unfug. Zudem sind diese Energieformen endlich.
Die heute bekannten Erdölvorräte entsprechen ungefähr 4 Tagen solarer Einstrahlung auf unsere schöne Erde. Dabei ist die eintreffende Energie nur für die Kontinente gerechnet und um 65% reduziert wegen Wolken und anderer Schatteneffekte. Relativ einfach zu finden über eine Suche nach „Richard Perez“ und „energy“
Sie vewechseln den Wirkungsgrad mit dem ERoEI. Ersteres sagt, wieviel Energie in gegebener Form (Wärme, Licht) es braucht, um die gewünschte Energie zu erzeugen (Bewegung, Strom). Dies ist bei thermischen Kraftwerken typischerweise etwa 40%, bei Solarzellen 20%.
Der EROEI sagt, wieviel Energie investiert werden muss, um eine Einheit Energie nutzen zu können. Bei Kernkraft ist dies die Förderung und Anreicherung des Brennstoffes, bei Solar ist es der Bau der Solarpanels.
Bei Kernkraft ist der EROEI 100, zukünftig auch 2000, bei Solar in unseren Breitengraden ist das 4.
Daran wird Solar scheitern, egal wie hoch die Subventionen sind.
„…Ziel des BFE ist, dass die Energie aus Photovoltaik marktreif wird und irgendwann ohne Unterstützung, ohne Subventionen überleben und sich im Markt etablieren kann…“
Zitat Interview D. Büchel.
Lese ich Geister oder was?
Der Bund verpasst also der Schweiz eine Energieversorgung die, anstatt die (Über-) Lebensfähigkeit der Industrie, Wirtschaft, privat, zu garantieren, sich ‚irgendwann‘ (sic!) im Markt etablieren kann? Und was gibts als Ersatz, wer bezahlts bis das ‚Irgendwann‘ endlich wird?
Nehme an bin nicht allein hier eine sträflich verantwortungslose Monsterversegglerei vom Volk zu orten.
Elitär, auf Eigenheimen, zwangsunterstützt, subventioniert vom Büezer, zur Miete, im miefen Wohnsilo, ohnmächtig zahlend, für die privilegierten Bonzen in der schönen Villa?
Wenn wirklich was skandalös aus dem Lot, wo sind sie, unsere sonst so lauthalsen, rotgrünen Energietraumwandler? Wo ist ihr Solidarité-Égalité Geschäpper? Verschämt verschanzt in ihren Cüpli-Sozi Häusle mit PV Dächli?
Und wenn ich was falsch verstehe, wie immer, bin lernfähig.
Werner Plüss