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Wo steht die Entsorgungsforschung?


Wie sollen nachfolgende Generationen über geologische Tiefenlager informiert werden? Was geschieht mit den künftig anfallenden schwach- und mittelaktiven Abfällen (SMA) aus Medizin, Industrie und Forschung nach dem Ende des Einlagerungsbetriebs des geplanten SMA-Lagers? Lassen sich die Erkenntnisse aus der regionalen Partizipation des Standortauswahlverfahrens auch auf andere Sachpläne des Bundes übertragen? Diese und weitere Fragen werden im Forschungsprogramm Radioaktive Abfälle bearbeitet, welches jährlich aktualisiert wird.

Das Forschungsprogramm wird im Auftrag der Agneb durchgeführt – der Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb). Im Auftrag des Bundesrats begleitet die Agneb die Forschung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Letztes Jahr hat die Agneb beschlossen, jährlich eine Forschungsklausur durchzuführen.

Am 18. September 2017 war es so weit: Die erste Forschungsklausur zur Entsorgungsforschung war angesagt. Zusätzlich zu den Agneb-Mitgliedern (Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Gesundheit BAG, BFE, Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, Paul Scherrer Institut PSI, Bundesamt für Landestopografie swisstopo), wurde die eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) eingeladen. Nach einem Rückblick zur Geschichte des Forschungsprogramms Radioaktive Abfälle präsentierten die Zuständigen des BFE und des BAG den aktuellen Stand der einzelnen Forschungsprojekte. Neu gestartet wurde dieses Jahr das Projekt «Schutzziele als ethische Fragen».

Das ENSI legte die Schwerpunkte seiner Präsentation zur regulatorischen Sicherheitsforschung auf die Abfallbehandlung und Zwischenlagerung sowie auf die Geologie und auf die Sicherheitsanalyse. Das PSI forscht aktuell zu Zementrezepturen, da radioaktive Abfälle mit Zement verfestigt werden, damit sie transportierbar und langfristig lagerbar sind. Es sollen Rezepturen entwickelt werden, um möglichst viel Abfall in möglichst wenigen Abfallbehältern dauerhaft unterzubringen. Die Swisstopo präsentierte die Highlights der laufenden Experimente im Felslabor Mont Terri. So z. B. die ersten Erkenntnisse aus dem im Jahr 2012 gestarteten Full scale Emplacement-Experiment. Im Felslabor Mont Terri wird im Jahr 2018 der Bau einer neuen Galerie begonnen. Das Interesse an der Nutzung der neuen Plätze für Experimente ist gross: Bereits neun zusätzliche Experimente sind aufgegleist.

Simone Brander, Leiterin Grundlagen Entsorgung, BFE

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