Die gebäudeintegrierte Photovoltaik wird vermehrt am Markt erprobt. Ein innovatives Beispiel sind die Dachelemente der Bündner Firma Designergy.

Immer häufiger übernehmen PV-Module die Funktion von Baumaterialien, sie ersetzen also die äusserste Schicht der Fassade oder die Dachziegel. In diesem Fall werden Solaranlagen als integrale Teile der Gebäudehülle verstanden. Diesen Ansatz verfolgt auch Daniel Lepori, der Gründer des Start-ups Designergy SA. Der 38-jährige Tessiner gründete 2011 die Designergy SA. Die Firma entwickelt und produziert Dachelemente, die Wärme dämmen, gegen Wasser abdichten und Solarstrom produzieren. Diese dreifache Funktion gab den Elementen den Namen «Triactive Core Roof» (TCR).

Das Jungunternehmen wurde in den letzten Jahren mehrfach für seine innovative Technologie ausgezeichnet (z.B. Watt d’Or). Die Firma aus San Vittore GR zählt unterdessen neun Mitarbeitende und hat verschiedene Referenzprojekte realisiert, die das Potenzial der TCR-Dachelemente demonstrieren. Auf einer Fabrikhalle in San Vittore wurde mit den Elementen eine 720 Quadratmeter grosse Fläche mit einer Leistung von über 90 Kilowatt (kW) bestückt. Bis im kommenden Jahr entsteht in Genf auf einer zweistöckigen Wohnüberbauung in zwei Schritten eine Anlage mit rund 100 kW Leistung. Dieses Projekt wurde vom BFE im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms unterstützt.

Romandie erobern

«Durch das ganzheitliche Engineering und die optimierte Einbindung der tragenden Struktur verursacht unser Dach gegenüber einem konventionellen, nicht mit PV-Modulen bestückten Dach Mehrkosten von lediglich 5 bis 8 Prozent. Die Kostenparität ist also zum Greifen nah», sagt Lepori. Mit dem Genfer Projekt möchte Designergy nach dem Tessin und der Deutschschweiz auch in der Romandie verstärkt Fuss fassen. Das Bündner Unternehmen weiss um die Wichtigkeit einer aktiven Zusammenarbeit mit der lokalen bzw. regionalen Bauindustrie, um die Bekanntheit des neuartigen Systems und die Akzeptanz dafür zu erhöhen. Im Rahmen des Genfer Projektes wird ein Konzept erarbeitet, das aufzeigt, wie die Diffusion der TCR-Technologie insbesondere bei Westschweizer Planern unterstützt werden kann. (bra)

Lesen Sie den vollständigen Energeia-Artikel in der Juli-Ausgabe 2017.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .