Zehn Monate lang war ich Praktikant beim Bundesamt für Energie. Während dieser Zeit geschah auf politischer und technologischer Ebene Entscheidendes für den Schweizer Energiesektor.
Erstens trat am 4. April 2017 das Pariser Abkommen zum Klimaschutz in Kraft. Einzig von Syrien und Nicaragua wurde es nicht unterzeichnet. Nicaragua deshalb, weil es zu wenig streng sei. Weil es hingegen zu wenig fair sei, kündigte Donald Trump an, dass die USA wieder austreten werde. Das Abkommen hat auch auf die CO2 intensive Energiewirtschaft Auswirkungen. Denn damit die Erderwärmung unter 2° C gehalten werden kann, muss der Energiesektor bis 2050 CO2-neutral sein. Wir benötigen also Energietechnologien, die weitgehend Treibhausgas-frei sind. Einige Länder setzen bereits stark auf derartige Innovationen, beispielsweise will Schweden bald CO2-neutral werden und Frankreich den Planeten wieder grossartig machen. Auch die Schweiz leistet ihren Beitrag: Als Mitglied der Sektion Cleantech konnte ich neue und faszinierende Energietechnologien im Praxistest erleben.
Zweites nahm das Volk die Vorlage zum revidierten Energiegesetz am 21. Mai 2017 an. Als Teil der bereits beschlossenen Massnahmen unterstützt das BFE die Innovationskraft der Schweiz (seit 2011 weltweite Nummer 1) insbesondere im Energie- und Cleantechbereich (2017 weltweit Nummer 10). Mit meiner Arbeit für den Bericht „Angebote der Innovationsförderung“ hoffe ich, etwas zur Stärkung der Schweizer Innovationskraft beigetragen zu haben.
Drittens konnte ich in den letzten 10 Monaten beobachten, wie die Digitalisierung im Energiebereich fahrt aufnimmt. Ob in Form von einem Smart Home von Smarten Netzen oder mittels Blockchain. Die Blockchain-Technologie ermöglicht die direkte Abrechnung von Strombezug und -verkauf, wie es gerade in New York ausprobiert wird, liefert aber auch die Grundlage für dezentralen, „intelligenten“ Organisationen. Da die noch junge Technologie bisher nur schwer zu durchschauen ist, sind Start-ups eine treibende Kraft in diesem Markt. Durch die Mitarbeit am Start-up Austauschprogramm (MAtCH) konnte ich einen kleinen Beitrag für exzellente Schweizer Jungunternehmer im Energiebereich leisten.
Der Energiemarkt wird sich auch weiterhin stark bewegen. Ich freue mich auf die anstehenden Herausforderungen, die mich in Zukunft an der Hochschule Luzern erwarten, am Institut für Innovation und Technologiemanagement als senior wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe von Christoph Imboden. Meine Zeit am BFE hat mich mittels Erfahrungen, Kontakten und Fachwissen gut darauf vorbereitet.
Beni Rohrbach, Hochschulpraktikant Sektion Cleantech, BFE
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