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Deutsch, Energieforschung

Wissen schafft den Stau ab

Quelle Shutterstock

Mächtige Softwareplattformen, raffinierte Apps und Communities: Wie digitale Werkzeuge helfen, Verkehrsströme zu berechnen und Wege zu optimieren.

Wer kennt sie nicht: die gelben Cabs, die in New York City mitunter Stoss­stange an Stossstange stehen und ganze Strassenzüge verstopfen. 13000 Taxis verkehren derzeit in New York. Nun haben Forscher des Massachusetts Insti­tute of Technology (MIT) ausgerech­net, dass es auch mit rund 3000 Taxis ginge. Man müsste einfach die beste­henden Fahr-­ und Platzkapazitäten bes­ser nutzen, sprich «sharen».

Einer, der diese Studie genau ge­lesen hat, ist Francesco Ciari. «Carsha­ring hat tatsächlich immenses Potenzial», sagt der Mobilitätsforscher von der ETH Zürich, «wir wissen jedoch nicht, was es als Massenphänomen auf unseren Strassen konkret bewirken würde.»

Eine Wissenslücke, die Ciari schliessen will. Sein wichtigstes Werkzeug heisst MATSim und ist eine Software, die Verkehrsströme simuliert. Weil MATSim mit den Entscheidungen arbeitet, die wir alle täglich treffen, um von A nach B zu kommen, betreibt Ciari Feldforschung. In einer repräsenta­tiven Umfrage will er von über 1000 Personen wissen, wie sie sich zwischen Bahn, Bus, Privatauto und Sharing­ Angeboten entscheiden, und wie es diese Wahl beeinflussen würde, wenn die genannten Verkehrsträger bequemer, besser verfügbar oder günstiger würden.

Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird er sie auf die MATSim­Plattform laden und verschiedene Szenarien durch­spielen; zum Beispiel den massiven Ausbau des Carsharing ­Angebots in der Stadt Zürich.

«Wir sind keine Politiker», hält der 43-­jährige Ciari fest, «wir können der Politik aber wissenschaftlich fundier­tes Wissen über das Verkehrsverhalten der Bevölkerung liefern.»

Wie dringend dies nötig ist, beweist eine Zahl: In der Schweiz sind rund 3200 Quadratkilometer – etwa die Fläche des Waadtlandes – mit Schie­nen, Strassen, Bahnhöfen, Parkplätzen und Flughäfen bedeckt. Es scheint eine Grenze erreicht. Gleichwohl hat unser Lebensstil bisher dazu geführt, dass die Zahl der zurückgelegten Kilometer laufend zunimmt. Lesen Sie den vollständigen Artikel im Magazin E&.

Jost Dubacher, Wirtschaftsjournalist, E&

17. Mai 2017/1 Kommentar
Schlagworte: Energieforschung, ETH Zürich, Gastbeitrag, Mobilität
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1 Antwort
  1. Markus Häring
    Markus Häring sagte:
    17. Mai 2017 um 9:56

    Cab Sharing war in Lima (Peru) bereits vor 30 Jahren eine sehr beliebte Transportmethode und ist keinesfalls eine Neuerfindung. Cab sharing ist bis heute in Grossstädten von Schwellenländern eine kostengünstige und beliebte Transportmethode. Dass sie in hochtechnisierten Gesellschaften kein Erfolgsmodell ist sollte wahrscheinlich soziologisch und nicht technisch untersucht werden. Felduntersuchungen vor Ort der erfolgreichen Anwendung wären angezeigt.

    Antworten

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