Das BFE hat 2014 erstmals das Benchmarking für EVU publiziert. Damit werden die Aktivitäten der EVU in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien nach verschiedenen Kriterien beurteilt und an den Zielen der Schweizer Energiepolitik gemessen. Ziel des Benchmarking ist, dass die EVUs untereinander vergleichbar sind. Die Energie Thun AG hat im ersten Erhebungsjahr 2013/14 den 13 Rang belegt, ein Jahr später lag es auf Rang 8. Markus Hänni, Leiter Produkte und Vertrieb bei der Energie Thun AG erklärt, warum sich das EW verbessert hat.
- Die Energie Thun AG ist im BFE-Benchmarking innerhalb eines Jahres um fünf Ränge nach oben geklettert. Wie war das möglich?
Wir haben uns in einigen Themen ausserordentlich engagiert – und werden es auch weiterhin tun. Wir haben beispielsweise unser Anteil an ökologischen Fahrzeugen erhöht. Denn wir legen hohen Wert darauf, dass unsere Fahrzeugflotte umweltfreundlich unterwegs ist. Zudem konnten wir die Produktion und den Absatz von erneuerbaren Energien steigern. Es zeigt, dass unser Fokus, welcher wir auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzen, Früchte trägt – das freut uns sehr!
- In welchem Handlungsfeld haben Sie sich am meisten gesteigert?
Im Bereich der Energiedienstleistungen. Wir beraten Kunden, die den Energieverbrauch optimieren und damit auch Kosten sparen wollen.
- Können Sie zwei/drei Massnahmen erläutern, die sie umgesetzt haben? Wir bieten neu Effizienzberatung für Gewerbe- und Industriekunden, sind Partner von act (Agentur für Energieeffizienz und Klimaschutz in Industrie und Gewerbe) und begleiten Kunden mit Zielvereinbarungen. Gewerbe- und Industriekunden mit einer Zielvereinbarung, können von einem Effizienztarif profitieren welcher per 1. Januar 2015 eingeführt wurde. Mit dem Effizienztarif wird die sparsame und rationelle Energieverwendung gefördert.
Im eigenen Gebäude haben wir verschiedene Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem haben wir die bestehende Beleuchtung durch eine effiziente LED-Beleuchtung ersetzt und die Beschattung optimiert.
Wir haben zusätzliche PV-Anlagen gebaut sowie in Beteiligungen an weiteren Anlagen (Wind, Wasser) investiert und neue Kunden gewonnen, Ökostrom zu beziehen. Die Produktion und der Absatz von erneuerbaren Energien konnten wir aufgrund dieser Massnahmen erhöhen.
- Was hat ihrem Unternehmen der Vergleich mit anderen EVU gebracht?
Wir konnten unsere Ausrichtung identifizieren und Verbesserungen einfliessen lassen. Dieser Vergleich zeigt uns klar auf, wo wir als Energieversorgungsunternehmung stehen und was wir für die Zukunft verändern können.
- Welchen Stellenwert hat das Benchmarking in Ihrem Unternehmen?
Das Benchmarking ist in unserem Unternehmen wichtig. Die Ergebnisse werden dem Verwaltungsrat rapportiert und fliessen in die Überarbeitung der Unternehmensstrategie ein.
Interview: Sabine Hirsbrunner, Kommunikation BFE
Das freiwillige Benchmarking vergleicht Strategien, Produkte und Dienstleistungen der schweizerischen Stromversorger. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen. Die teilnehmenden Stromlieferanten sollen aussagekräftige Vergleiche mit ihren Mitbewerbern erhalten und Stromkonsument/innen über die Leistungen der Stromlieferanten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz informiert werden. In der Erhebung 2014/15 haben 62 Unternehmen teilgenommen, die rund 58% des Schweizer Stromabsatzes abdecken. Die Resultate der Erhebung 2015/2016 werden gegen Ende Jahr 2016 publiziert.
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