,

Wohnen ohne Strom- und Gasanschluss


Ein Haus, das ohne Anschluss an das öffentliche Strom- und Gasnetz auskommt und trotzdem alle seine Bewohner mit der Energie versorgt, die für das Leben der modernen Gesellschaft notwendig ist? Was utopisch klingt, wird Realität für die neun Familien, die in den kommenden Wochen in das komplett energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten bei Winterthur einziehen. Gestern Montag fand unter Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard die Einweihung dieses aussergewöhnlichen Gebäudes statt. Die Festrednerinnen und -redner unterstrichen dabei vor allem die Wichtigkeit der Energieeffizienz im Gebäudebereich. Hier setzt das futuristische Haus neue Massstäbe.

Eine vollständige Autarkie eines einzelnen Wohngebäudes ist zwar nicht in jedem Fall notwendig; durch die Vernetzung in grösseren Verbünden wie Quartieren oder Industriearealen lassen sich durch Synergien ähnlich hohe Selbstversorgungsgrade erzielen. Dass das energieautarke Gebäude in Brütten jedoch nicht mehr Energie verbraucht als es selber bereitstellen kann, ist in jedem Fall beeindruckend und stellt ein Vorbild für nachhaltiges Bauen dar. Als einzige Energiequelle steht den Bewohnern eine grosse Solaranlage zur Verfügung, die sich über das Dach und die gesamte Fassade des Gebäudes erstreckt. Um die Produktion und den Verbrauch optimal aufeinander abzustimmen und den Energieüberschuss vom Sommer in den Winter zu «retten», wurden grosse Batterie-, Warmwasser- und Wasserstoffspeicher erstellt. So wird jede kostbare Kilowattstunde Strom optimal verwertet. Im Gebäude kommen zudem modernste Haustechnik und energieeffiziente Haushaltgeräte zum Einsatz, womit der Stromverbrauch signifikant reduziert werden kann.

Wertvolle Erkenntnisse erhofft man sich auch von der neuartigen fassadenintegrierten Solaranlage, die eigens für dieses Projekt entwickelt wurde und nun zum ersten Mal an einem Gebäude zum Einsatz kommt. Die sandgestrahlte Oberfläche verhilft diesen herkömmlichen Photovoltaikmodulen zu einem matten Erscheinungsbild und wird so den hohen ästhetischen Ansprüchen von Anwendern und Behörden gerecht. Auf diese Weise kann das Potenzial der erneuerbaren Stromproduktion im Gebäudebereich erhöht werden. Das Bundesamt für Energie unterstützt deshalb die Entwicklung und Erprobung dieser neuen Behandlungsmethoden für Photovoltaikmodule im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogrammes.

Men Wirz, Fachspezialist Sektion Cleantech

1 Antwort
  1. Eveline
    Eveline sagte:

    Hallo!
    Habe bei meinem Haus auch keine Strom- oder Gasanschluss. Habe von Anfnag an alles so planen lassen das ich Energieautark bin wenn ich eine Photovoltaikanlage installieren lasse. Ein guter Bekannter hat mir zu diesem Zweck die Anlagen der Stadtwerke empfohlen mit denen ich seither wirklich super auskomme.

    liebe Grüße Eveline

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .