Die Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) beschäftigt momentan viele Mitarbeitende des BFE aus unterschiedlichen Sektionen. Die Sektion Kernenergierecht bearbeitet die rechtlichen Fragen rund um die Stilllegung, die Sektion Safeguards überwacht die Kernmaterialien und in der Sektion Risikomanagement und Aufsicht Rohrleitungen werden von einzelnen Mitarbeitenden insbesondere die finanziellen Aspekte der Stilllegung thematisiert.
Für die Schweiz ist die Stilllegung des KKM eine neue Herausforderung. Auf internationaler Ebene gibt es jedoch Anlagen, die im Stilllegungsprozess bereits weiter fortgeschritten sind. Der internationale Austausch ist daher für die Schweiz von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund hat eine BFE-Delegation kürzlich das süddeutsche Kernkraftwerk Obrigheim besucht. Dieses Kernkraftwerk wurde 2005 endgültig ausser Betrieb genommen, seit 2008 laufen die Stilllegungs- und Abbauarbeiten.
Vor Ort wurden uns von den beteiligten Akteuren das Stilllegungsverfahren und Aspekte der Sicherheitskultur zuerst theoretisch erörtert. Bei der anschliessenden Führung durch das stillgelegte Werk fiel sofort auf, wie frappant die Unterschiede zu einem aktiven Kernkraftwerk sind: Die grossen Turbinen wurden längst entfernt, das Maschinenhaus wird nun als Lager für leere Behälter genutzt. Im Reaktorgebäude sind verschiedene Dekontaminierungsstationen eingerichtet.
Im früheren Brennelement-Lagerbecken befindet sich derzeit der Reaktordruckbehälter, der dort fernbedient und überwiegend unter Wasser zerlegt wird: Mit einem Plasmabrenner und einem Kohlestoffschwert sowie weiteren Schneidwerkzeugen werden die massiven Metallkomponenten zerteilt, bevor sie für die Endlagerung verpackt werden. Dieser Anblick lässt technikversierte Herzen höher schlagen.
Nach dieser eindrücklichen Führung nutzte die BFE-Delegation die Fragerunde, um Erkenntnisse zu konsolidieren und weitere Erfahrungen auszutauschen.
Pia Hunkemöller, Hochschulpraktikantin Sektion Kernenergierecht
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