Bereits ein Jahr nach der Gründung des Netzwerks Ressourceneffizienz Schweiz Reffnet.ch profitiert die Wirtschaft von grossen Material-, Energie- und Kosteneinsparungen. Acht Schweizer Unternehmen haben konkrete Massnahmen umgesetzt, welche konservativ gerechnet zu einer Reduktion der Umweltbelastung in der Grössenordnung von 50 Milliarden Umweltbelastungspunkten führen. Dies entspricht dem jährlichen Fussabdruck von 2500 Einwohnern. Die Unternehmen können ihre Kosten jährlich um insgesamt rund 2.5 Millionen Franken reduzieren.
Reffnet.ch unterstützt Unternehmen, die Material, Energie und Kosten sparen wollen. Der Fokus liegt auf der Beratung, welche auf die Materialeffizienz zielt. Ansonsten funktioniert das Netzwerk ähnlich wie die Bundesprogramme im Bereich CO2-Reduktion (EnAW und ACT). Reffnet.ch ist als Verein organisiert und wird vom Bundesamt für Umwelt BAFU mitfinanziert und begleitet. Bisher haben mehr als 50 Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Reffnet.ch gestartet. Von diesen haben bereits acht konkrete Massnahmenumgesetzt.
Gebündeltes Know-how
Für das Netzwerk arbeitet ein stetig wachsender Expertenpool, der heute 23 ausgewählte Fachpersonen umfasst. Die Experten können den Unternehmen bis zu fünf kostenlose Beratungstage anbieten. Dabei werden die noch nicht realisierten Effizienzpotenziale im Betrieb identifiziert und konkrete Massnahmenpläne mit den Unternehmen erarbeitet. Die Experten helfen den Unternehmen auch bei der Umsetzung der Massnahmen. Im Gegensatz zu anderen Effizienzprogrammen werden nicht nur Optimierungen innerhalb des Betriebs angestrebt. Ganze Produktionssysteme und Produkte werden nach Ökodesign-Kriterien neu gestaltet. Letzteres führt dank Skaleneffekten oft zu enormen Einsparungen.
Geringer Aufwand, grosse Wirkung
Jeder vom Bund und von den Unternehmen für die Beratung eingesetzte Franken löste dank geringerem Material- und Energieaufwand eine Einsparung von zehn Franken aus. Die acht bisher von Reffnet.ch begleiteten Unternehmen konnten ihre Ausgaben insgesamt um 2.5 Millionen Franken senken. Dadurch werden sie auch etwas von den Auswirkungen des starken Frankens entlastet. Weil meist importierte Rohstoffe eingespart werden, reduziert sich zudem die Abhängigkeit von volatilen Rohstoffpreisen. Auch die Umwelt profitiert stark von den erreichten Effizienzsteigerungen: Die bereits umgesetzten Massnahmen führen zu einer Reduktion in der Grössenordnung von 50 Milliarden Umweltbelastungspunkten. Es resultieren Gewinne für die Unternehmen und die Umwelt lokal und global.
Fallbeispiel: Neue Spülenlinie der Franke Küchentechnik AG
Das Schweizer Unternehmen Franke Küchentechnik AG hat zusammen mit dem Reffnet-Experten Rainer Züst zwei verschiedene Produktionsverfahren verglichen und klare Argumente für das Monobloc Verfahren erarbeitet. Die neue Spülenlinie wird nicht aus drei verschiedenen Teilen zusammengeschweisst, sondern in einem Arbeitsschritt hergestellt. Dadurch können im Verlauf von fünf Jahren 7500 Tonnen Chrom-Nickel Stahl, 40 Millionen Kilowattstunden Strom und 1,25 Millionen Liter Erdöl eingespart werden. Das Unternehmen spart durch diese Optimierung jährlich mindestens eine Million Franken. Darüber freut sich auch Reffnet-Präsident Prof. Dr. Thomas Heim: «Ressourceneffizienz erweist sich für Schweizer Unternehmen mehr und mehr als Goldgrube. Wir sind stolz, dass wir erfolgreich zu dieser Entwicklung beitragen können.»
Simon Zeller, Kommunikation Reffnet.ch
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