Die Energieforschung in der Schweiz ist in Bewegung. Die Energiestrategie 2050 des Bundes führt zu einer markanten Erhöhung der Mittel für die Energieforschung. Ziel ist die tiefgreifende Veränderung der Energieversorgung der Schweiz. Im Auftrag des Bundes initiierte die KTI acht interuniversitär vernetzte Kompetenzzentren – die Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER). Hier wird an Lösungen für die technischen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Energiestrategie gearbeitet.
Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur (HSLU) engagiert sich in sechs der acht SCCER. Koordiniert werden diese Aktivitäten im Luzerner Kompetenzzentrum für Energieforschung (LUCCERNE). Den umfangmässig grössten Beitrag leistet die Hochschule Luzern im Future Energy Efficient Buildings & Districts (SCCER FEEB&D). Unter dem Lead der Empa werden hier Materialien, Komponenten, Gebäude und Systeme entwickelt, um den Energiebedarf des Gebäudeparks Schweiz für den nächsten Erneuerungszyklus um den Faktor 5 zu reduzieren – ohne Einbussen betreffend Funktionalität, Komfort und Wirtschaftlichkeit. Zentral ist dabei das „D“ im Akronym für „District“: weg von rein gebäudebezogenen Lösungsansätzen hin zu integralen Ansätzen auf Stufe Areal oder Quartier.
Dazu gehört u.a. das Thema „Neue Opportunitäten für dezentrale Energiesysteme“, auch „New Opportunities for Decentralized Energy Systems“ genannt oder kurz NODES. NODES ist ein Prüfstand für thermische Vernetzungen innerhalb eines Quartiers oder Areals. Dieser wird derzeit im Labor der Hochschule Luzern in Betrieb genommen. Damit lassen sich physikalische Phänomene in bi-direktionalen, vermaschten Netzen erkennen, Betriebsstrategien entwickeln und Simulationsmodelle validieren. NODES ist damit eines von vielen kleinen, aber wichtigen Zahnrädchen im sich bewegenden System der Schweizer Energieforschung, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen.
Wer mehr zum Buchstabensalat der Schweizer Energieforschung und zu weiteren aktuellen Themen der Energie- und Gebäudetechnik erfahren möchte, dem sei das 11. ZIG-Planerseminar (organisiert durch das Zentrum für Integrale Gebäudetechnik – ZIG) vom 25. März 2015 an der HSLU in Horw empfohlen. Als Referenten treten unter anderem Dr. Walter Steinmann (BFE-Direktor) oder Walter Steinlin (Präsident der KTI), aber auch Forschende aus dem SCCER FEEB&D auf.
Prof. Urs-Peter Menti, Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik – ZIG, Hochschule Luzern (HSLU)
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