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Walliser Forscher bringen Energiestrategie 2050 „down to earth“


Am 19. Februar wurde in Sion das neue GridLab der Hochschule für Ingenieurwissenschaften HES-SO eingeweiht. Mit diesem und anderen Labors will der Kanton Wallis einen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 leisten. Das GridLab will sich stark mit der Integration der erneuerbaren Energien in das System sowie der Speicherung im Netz auseinandersetzen. Ein wichtiges Element des GridLabs ist ein Dispatching Center, welches als Modell eine realitätsgetreue Reproduktion von Wasserkraft, Wind und Photovoltaik ermöglicht. Dies wird jungen Leuten ein breites Einüben der Stabilisierung von Netzen erlauben, ohne dass es zu realen Blackouts kommt. Ähnliche Ambitionen hat ein funktionierendes „District GridLab“, welches Simulationen von Schwankungen bei Produktion und Nachfrage auf Quartiersebene erlaubt. Das alles sind spannende Projekte für junge Ingenieure aber auch für die Leute, welche in den Netzzentralen für die Versorgungssicherheit Verantwortung tragen.

Der Kanton Wallis hat eine Reihe von Kompetenzgruppen in der Energieforschung geschaffen. Speziell erwähnenswert scheint mir auch das Forschungsteam für Kleinwasserkraft, das innovative Ansätze für die Nutzung von Trinkwassergefälle etc. vorantreibt. Gesamthaft hat die HES-SO im Wallis 15 Professoren mit über 30 Mitarbeitenden auf Energiethemen angesetzt. Hier wird in enger Zusammenarbeit mit der EPFL breit Kompetenz aufgebaut, um langfristig auch jungen Leuten in der Region eine Perspektive zu geben.

Erfreulich ist auch die Kooperation mit der Wirtschaft: Da entstehen – teils eng gecoacht von der Förderagentur Cimark – innovative Jungunternehmen. Da wird aber auch eine enge Zusammenarbeit mit bekannten Unternehmen wie Schaffner in Luterbach gepflegt, eine Firma, welche ich 1996 bei ihrem Management-Buy-Out MBO als Solothurner Wirtschaftsförderer begleiten durfte. Firmengründer Hans Schaffner, ein innovativer Elektroingenieur ETH und Pionier auf dem Gebiete der Elektromagnetischen Verträglichkeit EMV, hatte das Unternehmen 1981 bei seiner Pensionierung an die SKA-Tochter Elektrowatt verkauft. Als Elektrowatt von der SKA aufgeteilt und filetiert wurde, drohte bei einem Übergang an die Siemens-Gruppe die Schliessung des Luterbacher Vorzeige-Betriebs, weshalb sich der Kanton bei Elektrowatt-CEO David Syz (später seco) für ein MBO stark machte. Bei seinem Toast an der Feier zum Gelingen dieses MBO, meinte Firmengründer Hans Schaffner, damals weit über 80 Jahre alt, nun könne er leichter sterben, denn seine Technologie werde weiterentwickelt und sein Name werde hoffentlich noch lange an der Börse als Titel eines Papiers erhalten bleiben.

Der Kanton Wallis sieht die Chancen der Energiestrategie 2050 und er ist bereit, sich zu engagieren, um diese Opportunitäten zu nutzen: Bravo Jean-Michel Cina, Bravo Directeur Joseph El Hayek, ein ganz grosses Bravo dem Energie-Team der Hochschule für Ingenieurwissenschaften Sion. Auf dass im Wallis viele energierelevante Jungunternehmer „à la mode de Hans Schaffner“ den Kanton zu einer neuen Blüte bringen.

Walter Steinmann, Direktor BFE

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