Austausch in Berlin


Im Mai und Juni diesen Jahres wurde ich als dritter BFE-ler, nach Thomas Moser und Florian Kämpfer, im Rahmen eines Austauschprogramms mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nach Berlin entsendet.

Mein Einsatz erfolgte im Referat II A 3 „Internationale Rohstoffmärkte, Krisenvorsorge“, in dem Expert/innen aus der Öl- und Gasversorgung sowie der Energieeffizienz tätig sind. Das Team nahm mich sehr gut auf, insbesondere schätzte ich die Themenvielfalt des Referats und das Vertrauen, das ich durch die schnelle inhaltliche Einbindung ab dem ersten Arbeitstag erfahren durfte.

Ein paar Worte zu den wichtigsten von mir betreuten Projekten:

Meine Hauptaufgabe bestand in der Erstellung des Gas-Monitoring Berichts, der die Sicherheit und Qualität der Erdgasversorgung in Deutschland aufzeigt, jährlich vom BMWi angefertigt und der Europäischen Kommission übermittelt wird. Die Ergebnisse zeigten, dass sich das Versorgungssicherheitskonzept in Deutschland im Berichtsjahr 2013 bewährt hatte. Die Gasversorgungsunternehmen haben in der Vergangenheit und im Berichtszeitraum – auch unter geänderten Rahmenbedingungen – einen hohen Versorgungssicherheitsstandard gewährleistet. Angesichts der Importabhängigkeit (Anm.: rund 90% des Erdgasaufkommens wird importiert), der Ausdifferenzierung der Marktrollen der Unternehmen, der langen Vorlaufzeiten und der hohen Kapitalintensität der Investitionen im Gasbereich muss die weitere Entwicklung weiterhin sorgfältig beobachtet und analysiert werden. Der vollständige Bericht ist auf der BMWi Website verfügbar.

 

Die Arbeiten an dem Gas-Monitoring Bericht waren für mich ein guter Türöffner um Gasexpert/innen kennenzulernen, so konnte ich innerhalb kürzester Zeit mit Mitarbeitenden des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA, des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW, der Bundesnetzagentur BNetzA, des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs DVGW, dem Statistischen Bundesamt, usw. persönlich Kontakt aufnehmen.

Anfang Mai besuchte ich die Power-to-Gas-Pilotanlage in Falkenhagen, die u.a. auch durch die Swissgas finanziert wird. Für mich neu war, dass der Strom ausschliesslich über die EEX gekauft wird, v.a. zu Nachtstunden (Kohle?), was insofern überraschend ist, da die Anlage in unmittelbarere Nähe zu Wind- und Solarkraftanlagen steht, aber nicht direkt von diesen mit Strom, auch nicht überschüssigem Strom, versorgt wird. Gas aus erneuerbaren Energien unterstützt die Dekarbonisierung von allen Energiesektoren, langfristig v.a. im Strom- und Verkehrssektor. Darüber hinaus erhöht es die Versorgungssicherheit mit Energie, wirkt der Ressourcenknappheit entgegen und ermöglicht die Herstellung von CO2-neutralen Kraftstoffen, solange für die Elektrolyse regenerativer Strom eingesetzt wird.

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Meinen Aufenthalt am BMWi werde ich in positiver Erinnerung behalten, thematisch konnte ich mein Gas-Wissen erweitern und gleichzeitig Kontakte innerhalb und ausserhalb des BMWi knüpfen. Auch kulturell bietet Berlin sehr viel. In besonderer Erinnerung bleibt mir ein Anlass in der vom zweiten Weltkrieg völlig verschonten Schweizer Botschaft, in der mir Botschafter Tim Guldimann in einer ruhigen Minute ein paar eindrückliche Schweizer Wandgemälde zeigte und sich mit mir über den Iran-Konflikt unterhielt.

Boris Krey, Sektion Marktregulierung

 

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